Schulen in Potsdam: Flüchtlingskinder sollen gleichmäßig verteilt werden
Potsdam - Die Stadt prüft eine Verteilung von Flüchtlingskindern auf alle Potsdamer Schulen. Einen entsprechenden Auftrag erteilten die Stadtverordneten der Verwaltung mit einem Beschluss am Mittwochabend, indem sie mehrheitlich für einen Antrag der Rathauskooperation aus SPD, CDU/ANW und Grünen stimmten.
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Potsdam - Die Stadt prüft eine Verteilung von Flüchtlingskindern auf alle Potsdamer Schulen. Einen entsprechenden Auftrag erteilten die Stadtverordneten der Verwaltung mit einem Beschluss am Mittwochabend, indem sie mehrheitlich für einen Antrag der Rathauskooperation aus SPD, CDU/ANW und Grünen stimmten. Zur Begründung hieß es, dass an einigen Schulen eine „besondere Häufung von Kindern ausländischer Herkunft“ auftrete. Als Beispiel wurde die Weidenhof-Grundschule am Schlaatz mit einem Ausländeranteil von 50 Prozent genannt. Dies habe zur Folge, „dass hier lebende Familien zunehmend in andere Schulen in der Nachbarschaft ausweichen, weil sie den hohen Ausländeranteil schwierig finden“. Deshalb sollten die Kinder, wenn möglich, auch in Schulen in benachbarten Stadtvierteln untergebracht werden.
Kritik kam von der Linken. Für Grundschulen gelte aus guten Gründen das Wohnortprinzip als Aufnahmekriterium, sagte Vizefraktionschef Stefan Wollenberg. Da quasi keine Potsdamer Grundschule freie Kapazitäten habe, wäre die Konsequenz dieses Vorschlags, dass sowohl Flüchtlingskinder als auch Kinder ohne Migrationshintergrund eine andere als ihre Wohnortschule besuchen müssten – Umverteilung funktioniere nun mal nur durch Austausch. „Das ist weder vernünftig noch vermittelbar“, erklärte Wollenberg. Außerdem könnten so Ressentiments gefördert werden.
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