Landeshauptstadt: Flüchtlingsrat Brandenburg erinnert an Opfer europäischer Grenzen
Berliner Vorstadt - Zum Gedenken an Flüchtlinge, die bei der Einwanderung nach Europa gestorben sind, sollen am 3. Oktober an der früheren innerdeutschen Grenze an der Glienicker Brücke 1861 Kerzen entzündet werden.
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Berliner Vorstadt - Zum Gedenken an Flüchtlinge, die bei der Einwanderung nach Europa gestorben sind, sollen am 3. Oktober an der früheren innerdeutschen Grenze an der Glienicker Brücke 1861 Kerzen entzündet werden. Seit 1988 seien nahezu 13 000 Flüchtlinge an Europas Grenzen ums Leben gekommen oder verschwunden, teilte der Flüchtlingsrat Brandenburg mit. Im vergangenen Jahr seien allein in den Gewässern vor Europa wie dem Mittelmeer mindestens 1861 Menschen auf der Suche nach einem besseren Leben gestorben.
Deutschland und die EU-Staaten reagierten auf die Schutzsuchenden mit massiver Aufrüstung und Abschreckung, kritisierte der Flüchtlingsrat. Mit dem Gedenken an der symbolträchtigen ehemaligen Grenze an der Glienicker Brücke zwischen Potsdam und West-Berlin solle auf die Tragödien an den europäischen Außengrenzen aufmerksam gemacht werden. Zu der Gedenkveranstaltung an der Brücke wird den Angaben zufolge auch der ehemalige Leiter des Komitees Cap Anamur, Elias Bierdel, erwartet.
Bierdel wurde 2004 in Italien festgenommen, nachdem er mit dem Hilfsschiff Cap Anamur im Mittelmeer mehrere afrikanische Flüchtlinge aus Seenot gerettet und in Sizilien an Land gebracht hatte. 2006 wurde der Journalist deshalb in Agrigent wegen Beihilfe zur illegalen Einreise in einem besonders schweren Fall angeklagt. epd/PNN
Die Gedenkveranstaltung an der Glienicker Brücke beginnt am 3. Oktober um 18 Uhr.
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