Landeshauptstadt: Flugblatt: Beschämend für Babelsberg Brand an Internationaler Schule: Polizei ohne Spur
Babelsberg - Eine Woche nach dem Brandanschlag auf die Internationale Schule in der August-Bier-Straße macht sich jetzt ein Babelsberger auf Flugblättern Luft: Dass es heute immer noch Menschen gebe, die Unterschriften in der Nachbarschaft gegen eine Schule mit Kindern sammelten, sei beschämend für Babelsberg und ganz Potsdam. Ihn erinnere dies an 1933, wo Nachbarn von Schergen der SS bei Nacht und Neben vertrieben worden seien.
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Babelsberg - Eine Woche nach dem Brandanschlag auf die Internationale Schule in der August-Bier-Straße macht sich jetzt ein Babelsberger auf Flugblättern Luft: Dass es heute immer noch Menschen gebe, die Unterschriften in der Nachbarschaft gegen eine Schule mit Kindern sammelten, sei beschämend für Babelsberg und ganz Potsdam. Ihn erinnere dies an 1933, wo Nachbarn von Schergen der SS bei Nacht und Neben vertrieben worden seien.
Der Flugblattschreiber will aus Angst vor Repressalien anonym bleiben, hat aber seine Meinung gut sichtbar an die Bäume in der August-Bier-Straße gepinnt. Und so viel verrät er: Er sei Vater von drei Kindern, Bewohner von Babelsberg, und distanziere sich ausdrücklich von solchen „Unverbesserlichen“, die dazu beigetragen hätten, dass diese Schule angezündet worden sei.
Der Brandstifter ist unterdessen noch nicht gefunden. Die Potsdamer Polizei tappe immer noch im Dunkeln. Das bestätigte die Polizeisprecherin Angelika Christen auf PNN–Anfrage. Bei dem Feuer, das Unbekannte am frühen Morgen des 14. Juli in der August-Bier-Straße gelegt hatten, war das gesamte Schulhaus abgebrannt. Die Ermittlungsgruppe werte zurzeit weiterhin die gesicherten Spuren aus, so die Sprecherin der Polizei. Unter anderem werde dabei auch der Verdacht einer Serientat verfolgt, da es im Vorfeld des vernichtenden Feuers mehrere kleine Brände an der Grundschule, aber auch in der Karl-Marx- und der Rudolf-Breitscheid-Straße gegeben hat. Der oder die Täter seien dabei immer ähnlich vorgegangen, hatte die eingesetzte Ermittlergruppe erklärt. Hinweise von möglichen Tatzeugen gingen nur spärlich bei der Polizei ein, auch die Befragung der Anwohner blieb bislang ergebnislos.
Die Geschäftsführerin der Internationalen Grundschule, Heike Dietzel, benannte noch am Brandtag ihre Tatverdächtigen: die Nachbarschaft. Die hätte schon in der Vergangenheit mit Beschwerden über Lärmbelästigung und einer Unterschriftenaktion gegen die Schule gewettert. In den jetzt abgebrannten Flachbau sollte nach den Sommerferien eine dreisprachige Kindertagesstätte einziehen. Die Schüler der Internationalen Grundschule hatten ohnehin ein neues Domizil am Brauhausberg. NIK
Sachdienliche Hinweise zum Tathergang am 14. Juli nimmt die Polizeiwache Potsdam-Mitte unter 5508-1224 bis 1226 und jede andere Polizeidiensstelle entgegen
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