Landeshauptstadt: Flutlichtreparatur bereitet Probleme
Seit Mai sollten die kaputten Masten wieder abknickbar sein, Verzögerung bis Ende August möglich / Neuer Rasen verlegt / Sanierung des Stadions im Plan
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Babelsberg - Die Sanierung der Flutlichtanlage im Babelsberger Karl-Liebknecht- Stadion ist schwieriger als erwartet. Wie Thomas Bastian, Präsident des SV Babelsberg 03, sagte, sei eine weitere Verzögerung der Reparatur bis Ende August möglich. Ursprünglich sollten die vier abknickbaren Lichtmasten bis Ende Mai saniert sein. Bis dahin galt eine Ausnahmegenehmigung, dass die am Rande des Unesco- Welterbeparks Babelsberg stehenden Masten permanent aufrecht stehen dürfen. „Wir würden sie gerne einklappen“, sagte Bastian. Jedoch dauerten die Arbeiten aufgrund der schwierigen Reparatur an. Die für den Spielbetrieb wichtigen Baumaßnahmen im Babelsberger Fußballstadion sollen bis zum DFB-Pokalspiel des Drittligisten am 30. Juli (15.30 Uhr) gegen Duisburg abgeschlossen sein – durch die erneute Verzögerung bei der Flutlicht-Sanierung drohen allerdings Spielverlegungen im Ligabetrieb im August.
Die Stahlgelenke der europaweit einzigartigen Stadion-Lichtmasten lagern derzeit in der Werkstatt der Firma „Heckmann Stahl- und Metallbau GmbH“ in Hoppegarten. Ab der kommenden Woche soll am ersten Mast der neue hydraulische Mechanismus zum Abklappen der Stahlskelette eingebaut werden, sagte ein Mitarbeiter der Firma. Die Statik sei verstärkt worden, zudem soll eine zusätzliche Sicherung verhindern, dass der Mast wie im vergangenen Oktober einfach abknickt. Damals war ein Ständer beim Ausfahren ungebremst zusammengesackt, die Gelenke hatten dem Druck nicht mehr standgehalten. Seitdem hat die Bauaufsicht die Nutzung der Anlage untersagt und erst nach einer Versteifung der Masten eine Sondernutzungserlaubnis erteilt.
Die Anlage, die im Jahr 2001 nach einem Kompromiss zwischen Stadt und Denkmalschützern als abknickbare Variante errichtet worden ist, hat rund 690 000 Euro gekostet. Nach Ansicht der Welterbehüter hätten normale Flutlichtmasten die Sichtachsen vom Flatowturm im Babelsberger Park aus gestört.
Die jetzige Sanierung der Anlage wird von der Stadt Potsdam mit 250 000 Euro bezahlt. Die Stadtverordneten hatten dem Verein, der per Erbbaupacht im Besitz des Stadions ist, diese Summe als zusätzliche Hilfe gewährt, damit die Arbeiten beauftragt werden können. Kurze Zeit später drohte dem Verein nach diversen Affären verschiedener Vorstandsmitglieder, dem Rückzug von Peter Paffhausen aus dem Aufsichtsrat sowie dem Bekanntwerden geheimer Bürgschaften durch die Stadtwerke-Tochter Energie und Wasser die Insolvenz – die Stadt zahlte daraufhin auf Beschluss der Stadtverordneten einmalig 700 000 Euro an den Verein. Schon den Ausbau des Stadions, der mit 7,2 Millionen Euro aus dem Konjunkturpaket II des Bundes und des Landes finanziert wird, zahlt die Stadt einen Eigenanteil von 800 000 Euro. Die Landeshauptstadt hat somit für den Verein und das Stadion in den letzten 20 Monaten 1,75 Millionen Euro ausgegeben.
Mit neuem Vorstand und Aufsichtsrat versucht Präsident Thomas Bastian den Verein nun in sichere Zeiten zu führen. Dafür steht ihnen ab Ende des Jahres ein saniertes Stadion zur Verfügung. 6,9 der bewilligten acht Millionen Euro aus dem Konjunkturpaket seien laut Angaben aus der Stadtverwaltung verbaut. Viele der Baumaßnahmen stehen kurz vor dem Ende, sagte Bastian. Selbst der neue Rasen ist dieser Tage verlegt worden – zum Ärger von Frauenfußball-Bundesligist Turbine Potsdam allerdings ohne die geplante Rasenheizung. Dafür habe das Geld nicht gereicht, sagte Bastian. Die Sanierung des Haupthauses sei auch aufgrund der Asbestbeseitigung teurer als geplant. Fertig werde das Gebäude erst Ende August, während die Tribünenplätze, die neuen Gäste-Sitzplätze sowie die Lärmschutzwand in Richtung der Grenzstraßen-Anwohner fertig werde. Dann fehle nur noch das Flutlicht.
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