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Filmhochschule HFF erhält Heisenberg-Professur

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Die Potsdamer Filmhochschule HFF ist die erste Kunsthochschule Deutschlands mit einer Heisenberg-Professur. Zum 1. Juni nimmt Dr. Chris Wahl an der Hochschule für Film und Fernsehen „Konrad Wolf“ seine Lehr- und Forschungstätigkeit als Professor für „Audiovisuelles Kulturerbe“ im Studiengang Medienwissenschaft auf. Die außergewöhnliche Entscheidung der Deutschen Forschungs Gemeinschaft (DFG), eine Heisenberg-Professur in einem geisteswissenschaftlichen Fach an die HFF als Kunsthochschule zu vergeben, beruht nach Angaben der HFF zum einen auf dem vorbildlichen Miteinander von Theorie und Praxis des Filmemachens, zum anderen auf der einmaligen Situation, Hochschule, Filmarchiv und Filmmuseum unter einem Dach vereint zu haben. Hinzu komme die perfekte Lage direkt neben dem Studio Babelsberg sowie im Einzugsgebiet einer Reihe für dieses Thema relevanter Institutionen.

In der Branche setze sich momentan die Einsicht durch, dass es sich in der digitalen Welt bei der Archivierung von Filmen sowie bei der Präsentation archivierter Filme um Prozesse handelt, die von Beginn einer Filmproduktion an mit geplant und in den Workflow integriert werden müssen. „Während es schwierig ist, diese Veränderungen in der kleinteiligen deutschen Filmindustrie schnell umzusetzen, ist die HFF ein idealer Ort, um solche Umstellungen durchzuspielen und zu professionalisieren“, so eine HFF-Sprecherin.

Chris Wahl, 1974 in Stuttgart geboren, promovierte nach seinem Studium an der Ruhr-Universität Bochum (RUB) mit einer Arbeit zum "Sprechen des Spielfilms". Chris Wahl leitete mehrere DFG-geförderte Projekte zu filmwissenschaftlichen Themen, darunter eines zu „Zeitlupe und Mehrfachbelichtung“, das 2010/11 an der HFF durchgeführt wurde. „Audiovisuelles Kulturerbe“, das Thema seiner Forschungs- und Lehrtätigkeit, ist erst in den letzten Jahren verstärkt ins öffentliche Bewusstsein gerückt, – so war „Metropolis“ 2001 der erste Film, der zum Weltkulturerbe erklärt wurde.

Hintergrund ist die fortschreitende Digitalisierung, die Fragen der Archivierung und Präsentation von Filmen auf eine völlig neue Basis stellt. Ziel der Heisenberg-Professur ist es, diese Entwicklung künftig ins Zentrum film- und medienwissenschaftlicher Untersuchungen zu stellen. So soll beispielsweise ein „Forschungszentrum Filmerbe“ wissenschaftliche Aktivitäten auf diesem Gebiet bündeln. Eine Schriftenreihe, ein Online-Auftritt sowie Workshops und Veranstaltungen mit Partnern – etwa dem Zentrum für Zeithistorische Forschung (ZZF) oder dem Einstein-Forum in Potsdam – ist geplant. Auch eine Zusammenarbeit mit der Unesco ist angedacht. Kix

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