Landeshauptstadt: Fordernd, beharrlich, unbequem
Behindertenbeauftragter Högemann verabschiedet
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Behindertenbeauftragter Högemann verabschiedet Dass Uwe Högemann nicht immer ein einfacher Verhandlungspartner war, bestätigten gestern dem scheidenden Behindertenbeauftragten gleich mehrere Redner. Er habe die Stadtverwaltung in seiner elfjährigen Wirkungszeit „drangsaliert“, erklärte beispielsweise Potsdams Oberbürgermeister Jann Jakobs. Aber das habe man schließlich erduldet, denn es sei Uwe Högemann nicht um die Profilierung seiner Person, sondern vielmehr um die Sache gegangen. „Durch seine Art hat er viel für die Menschen mit Behinderung in dieser Stadt erreicht: Es ist sein Verdienst, dass Potsdams heute als behindertenfreundlich gilt“, so Jakobs. Brandenburgs Sozialminister Günter Baaske nannte Högemanns Art des Einsatzes „charmant und bewusst“. Der Behindertenbeauftragte habe sich seinen Einfluss hart erarbeiten müssen und mit dem gleichen „beharrlichen Nachdruck“ sich für seine Klientel eingesetzt. Seine Forderungen, so der Minister, seien niemals unbegründet geblieben. „Uwe Högemann fand die richtigen Worte, die richtigen Argumente.“ Und immer habe bei allem harten und unbequemen Verhandeln die Liebe zu den Menschen mit Behinderung „durchgeschimmert“, schilderte Barbara Teismann, Direktorin der Potsdamer Agentur für Arbeit, ihren Eindruck. Sie habe Högemann stets als „hochkompetenten“ Partner erlebt. „Das hat mir imponiert.“ Zu seiner Verabschiedung kamen gestern viele Vertreter aus der Verwaltung, von Stadtfraktionen, Behindertenverbänden und Freunde. Uwe Högemann hatte sich statt Blumen eine Spende für die Gehörlosen gewünscht. Für sie wird er sich künftig als Ehrenamtlicher einsetzten. Seine Nachfolge steht noch nicht fest, die Ausschreibungsfrist endet in der kommenden Woche. Im Oktober soll Potsdam dann wieder einen hauptamtlichen Behindertenbeauftragten haben. NIK
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