Sport: Forderung klar formuliert
Der SV Babelsberg 03 spielt heute Abend endlich die Partie bei den Amateuren von Energie Cottbus – den Gewinn dreier Punkte hat Trainer Peter Ränke als Tagesziel ausgegeben
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Der SV Babelsberg 03 spielt heute Abend endlich die Partie bei den Amateuren von Energie Cottbus – den Gewinn dreier Punkte hat Trainer Peter Ränke als Tagesziel ausgegeben Wenn der Mannschaftsbus des SV Babelsberg 03 heute Nachmittag gegen 15.30 Uhr vom Gelände des Karl-Liebknecht-Stadions rollt, darf für Selbstzweifel kein Platz mehr sein. Das Auswärtsspiel des Fußball-Oberligisten bei den Amateuren von Energie Cottbus kommt heute endlich zur Austragung (Beginn 19.30 Uhr, Stadion der Freundschaft). Rund um die Partie gab es einigen Ärger. Die Babelsberger wollten unbedingt am vergangenen Freitag spielen, der FC Energie sperrte sich gegen das Ansinnen, um die Spielfläche im Stadion vor dem wichtigen Zweitliga-Punktspiel der Energie-Profis gegen die SpVgg Greuther Fürth nicht über Gebühr zu beanspruchen. Dass die Lausitzer die Partie überzeugend mit 2:0 gewannen, sollte alle Beteiligten heute Abend dazu veranlassen, den Sport im Vordergrund zu belassen. Peter Ränke überraschte gestern mit dem Bekenntnis, im Nachhinein „absolutes Verständnis“ für die Reaktion der Cottbusser zu haben. „Wenn ich dort Trainer wäre, hätte ich ganz genau so reagiert“, merkte der Coach des SV Babelsberg 03 an. Wie es scheint, hat Ränke über das Wochenende seinen Männern gegenüber die richtigen Worte gefunden: „Es gibt eine klar formulierte Forderung an die Mannschaft, und die lautet, dass es, wenn man wie wir aufsteigen will, egal sein muss, bei welcher Witterung und gegen wen wir spielen.“ Ränke ging damit indirekt noch einmal auf den Einwurf ein, der FC Energie könnte seine Amateure heute noch mit einigen Lizenzspielern verstärken. „Wir sehen das nicht gern, wollen uns davon jedoch nicht im Geringsten beeindrucken lassen.“ Durch die terminliche Verschiebung sahen sich die Babelsberger mit der Herausforderung konfrontiert, über das Wochenende die nötige Spannkraft zu erhalten. Trainiert wurde im Karl–Liebknecht-Stadion bei ungünstigen Bodenverhältnissen. Gefehlt hat Heiko Bengs, der sich in der Vorwoche eine Zerrung zuzog. Sören Warnick hingegen ist wieder in angemessener körperlicher Verfassung. Ihm hätte Peter Ränke am Sonnabend gern noch in der Verbandsliga Spielpraxis verschafft. Die Partie der SVB-Reserve gegen den SC Oberhavel Velten musste jedoch abgesagt werden. Mit Jörg Schwanke kehrt heute Abend ein Nulldrei-Leistungsträger an den Ursprung seiner fußballerischen Entwicklung im Männerbereich zurück. Ende der Achtziger begann der Berliner in der Lausitz, sich im Männerbereich einen Namen zu machen. Dass Schwanke seine Zeit in Cottbus schon wenige Jahre später ohne Sentiment betrachtete, wusste vor Jahren einmal Frank Vogel zu erzählen. Vogel, einst Assistent von Karsten Heine während dessen Trainerzeit in Babelsberg, war 1996 mal mit dem 1. FC Union im Stadion der Freundschaft zu Gast. Als Jörg Schwanke, damals Kapitän bei Union, vor dem Gang auf den Platz seinen alten Weggefährten Detlef Irrgang entdeckte, gab´s erst mal eine herzliche Umarmung. Bald nach Anpfiff stellte sich heraus, dass beide direkte Gegenspieler waren. Schwanke („Ich spiele immer mit offenem Visier.“) soll keine zehn Minuten gebraucht haben bis zur ersten Verwarnung. Schnee von gestern. Bei aller Einsatzfreude ist der Mittdreißiger heute besonnener. Mögen er und seine Kollegen heute einen guten Abend erwischen. Für die nähere Zukunft des SVB wäre dies wichtig. Thomas Gantz
Thomas Gantz
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