Flossenschwimmen in Potsdam: Formel 1 im Wasser
Potsdam ist der Schauplatz für die nationale Nachwuchsmeisterschaft im Flossenschwimmen. Bei den Titelkämpfen werden auch mehrere Athleten der beiden Potsdamer Vereine auf rasante Weise durch das Becken jagen.
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Erneut ist der Tauchclub Potsdam Ausrichter eines hochkarätigen Wettkampfes. Vom heutigen Freitag bis Sonntag lädt der Verein um Macherin Ute Goldberg zur 47. deutschen Jugend- und 38. deutschen Juniorenmeisterschaft im Flossenschwimmen ein. Schauplatz ist das Brauhausberg-Bad. Nach 2010, als Goldberg und ihr Team den ersten Weltcup auf deutschem Boden in Potsdam organisierten, und der nationalen Kindermeisterschaft im Jahr 2014 wirbelt der TCP nun erneut, um wieder ein guter Gastgeber zu sein. „Seit Wochen bereiten Eltern alles vor und nehmen sogar Urlaub“, schwärmt Goldberg. „Ohne diese vielen Helfer könnten wir das als kleiner Verein überhaupt nicht stemmen.“
Rund 300 Teilnehmer aus 33 Vereinen werden an den drei Wettkampftagen um Bestzeiten und nationale Titel wetteifern. Es geht über die Distanzen 50, 100, 200, 400, 800 und 1500 Meter im Flossenschwimmen mit Schnorchel (FS), 50 Meter Streckentauchen ohne Hilfsmittel (Apnoe) sowie 100, 400 und 800 Meter Streckentauchen mit Druckluftgerät (ST). „Finswimming ist die Formel 1 des Schwimmens“, meint Goldberg mit einem Lächeln: „Das ist auch für Zuschauer interessant, wenn sich die Sportler rasant durchs Becken bewegen.“
Kampf um Tickets für Jugend-WM und Junioren-EM
Ute Goldberg ist allerdings nicht nur als Chef-Organisatorin am Start. In ihrer Funktion als Bundesjugendtrainerin schaut sie besonders genau hin. Schließlich ist die deutsche Nachwuchs-Meisterschaft ein wichtiger Nominierungswettkampf für die vom 4. bis 11. Juli stattfindende Jugend-Weltmeisterschaft im französischen Annemasse. Mit Nele Rudolf (Jahrgang 2000) vom TSC Rostock wird auch die amtierende Jugend-Europameisterin über 400 und 800 Meter FS am Start sein, die bereits in der aktuellen Saison erneut mit deutschen Jugendrekorden über 800 und 1500 Meter FS aufhorchen ließ.
Doch auch die Talente des ausrichtenden TCP fiebern der Heim-Meisterschaft hoffnungsvoll entgegen. David Born (2000) startet über 50, 100, 200 und 400 Meter FS und Karl Schubert (2001) bestreitet die 50 Meter Apnoe sowie 400 und 800 Meter FS. Genau wie Tabea Reinhart (2000), die sich über 100, 200, 400 und 1500 Meter FS misst, wollen sich die beiden Jungs spätestens 2017 für die deutsche Jugend-Nationalmannschaft empfehlen. „Alle drei haben dieses Jahr eine gewaltige Leistungsentwicklung hingelegt“, sagt Goldberg. Die Sportler des zweiten Tauchvereins Potsdams – TSC Filmstadt Babelsberg – rechnen sich vor allem in der Juniorenklasse einiges aus. Cynthia Mavanga und Josepha Mühlig (beide 1995) kämpfen um einen Platz im Nationalteam, das im Juni bei der EM in Griechenland seinen Jahreshöhepunkt bestreiten wird.
Das erste Startsignal der Titelkämpfe am Brauhausberg ertönt am heutigen Freitag um 14.15 Uhr. Am Samstag sowie Sonntag beginnen die Rennen jeweils um 9.15 Uhr.
André Laube
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