Sport: Formtest für Kupfernagel

Mit dem Nürnberger Altstadtrennen über 117 Kilometer bestreitet Hanka Kupfernagel morgen die Generalprobe vor den am 26. September in Stuttgart beginnenden Weltmeisterschaften. „Allerdings ist die Strecke nicht mit jener der WM vergleichbar“, weiß die Werderanerin, die vor einer Woche beim Harz Racing gleich zwei Siege im 30-km-Einzelzeitfahren und im Cross einfahren konnte. „Das Rennen in Nürnberg lebt immer von Massensprints, und da werden sicherlich die italienischen Teams oder das Team Equipe Nürnberger die Nase vorn haben.“

Die 33-Jährige hofft deshalb darauf, sich einer Ausreißergruppe anschließen zu können. „Dann hätte ich vielleicht eine Chance, unter die Top-Ten zu kommen“, so die dreifache Deutsche Meisterin. Letztlich sieht sie das Rennen in Nürnberg jedoch in erster Linie als Formtest im Hinblick auf die WM, wenn auch ein vorderer Platz angenehm wäre und den bisherigen erfolgreichen Saisonverlauf unterstreichen würde. Die verbleibenden anderthalb Wochen bereitet sich Hanka Kupfernagel in Freiburg auf die Weltmeisterschaften im eigenen Land vor.

An denen möchte auch Angela Brodtka vom Team Getränke Hoffmann aus Fichtenwalde teilnehmen. Voraussetzung ist ein gutes Abschneiden, verbunden mit wichtigen Punkten beim Weltcup-Rennen in Nürnberg. Erst nach diesem Rennen will sich Bundestrainer Jochen Dornbusch entscheiden, ob er Brodtka im Nationalteam mitfahren lässt. Unterstützt wird sie in Franken von ihren Teamkolleginnen Tina Liebig, Birgit Hollmann, Stephanie Pohl, Sandra Missbach und Natalie Bates.

„Angela ist Dritte der Deutschen Straßenmeisterschaft, beendete die Thüringen-Rundfahrt als Neunte der Gesamtwertung und kam beim vorherigen Weltcuprennen trotz Fiebers als beste Deutsche auf den siebten Platz“, sagt Team- Manager Torsten Wittig. „Sie müsste einen WM-Platz bekommen. Wenn nicht, würde ich das nicht verstehen.“

Nach einem eher schlechten Start im Frühjahr hat sich Wittigs Mannschaft inzwischen gefangen; wartete bei den letzten Rennen wartete sie mit guten Leistungen auf. In Nürnberg wollen die Fahrerinnen nun vor allem Teamgeist zeigen, um Angela Brodtka den Weg zur WM frei zu machen. Henner Mallwitz

Henner Mallwitz