HINTERGRUND: Forscher: Geschlechtertrennung unzeitgemäß
Aus wissenschaftlicher Sicht sind getrennte Schulen für Mädchen und Jungen schon lange nicht mehr zeitgemäß. Bereits seit den 1980er Jahren gelte der gemeinsame Unterricht als die sinnvollere Schulform, sagt Wilfried Schubarth, Professor für Erziehungs- und Sozialisationstheorie an der Universität Potsdam, im Gespräch mit den PNN.
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Aus wissenschaftlicher Sicht sind getrennte Schulen für Mädchen und Jungen schon lange nicht mehr zeitgemäß. Bereits seit den 1980er Jahren gelte der gemeinsame Unterricht als die sinnvollere Schulform, sagt Wilfried Schubarth, Professor für Erziehungs- und Sozialisationstheorie an der Universität Potsdam, im Gespräch mit den PNN. Zwar gebe es bei manchen Jungen einen höheren Bewegungsdrang oder bei Mädchen Schwierigkeiten in den Naturwissenschaften. In diesen Bereichen könne eine zeitweise Trennung für einzelne Unterrichtseinheiten sinnvoll sein, sagt Schubarth.
Für die sozialen Kompetenzen der Kinder sei es aber wichtig, schon früh mit Menschen des anderen Geschlechts zusammen zu sein. Schubarth: „Im wahren Leben müssen sie ja auch miteinander klarkommen.“ Besser sei es, die Unterschiede zwischen Mann und Frau in der Schule zu thematisieren und Stereotype abzubauen.
Studien hätten zudem gezeigt, dass sich der gemeinsame Unterricht positiv auf das Klima in der Klasse und auf dem Schulhof auswirke. Es sei zum Beispiel belegt, dass sich Jungen weniger aggressiv verhielten, wenn Mädchen dabei seien. Und noch ein wichtiges Forschungsergebnis spricht laut Schubarth für den gemeinsamen Unterricht: „Die Schüler selbst wollen lieber zusammen sein.“ wik
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