Landeshauptstadt: Forscher untersuchen Dialekte Junge Potsdamer für Studie gesucht
Waschechte Potsdamer sucht derzeit das Forschungszentrum „Deutscher Sprachatlas“ der Uni Marburg für das Großprojekt „regionalsprache.de (REDE)“.
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Waschechte Potsdamer sucht derzeit das Forschungszentrum „Deutscher Sprachatlas“ der Uni Marburg für das Großprojekt „regionalsprache.de (REDE)“. Es geht um männliche Personen aus Potsdam im Alter von 17 bis 22 Jahren, die nie länger in anderen Regionen gelebt haben, teilte das Institut mit. In dem Projekt wird der alltägliche, regionale Sprachgebrauch in Deutschland dokumentiert.
Potsdam ist einer von 150 ausgewählten Orten. Wessen Eltern aus Potsdam stammen und wer ein Abitur oder Fachabitur besitze oder derzeit auf dem Weg dahin sei, sei ein idealer Teilnehmer. Mundartliches Fachwissen sei nicht nötig. Die Teilnehmer erhalten für Sprachaufnahmen im Umfang von etwa zwei Stunden, für die ein Mitarbeiter des Instituts nach Potsdam kommt, eine Aufwandsentschädigung von 30 Euro. Die Aufnahmen umfassen ein Interview zum persönlichen Sprachgebrauch, das Sprechen von einem festen Set von Sätzen, das Vorlesen einer kurzen Fabel und ein Gespräch mit einer Person aus dem Familien- oder Freundeskreis des Teilnehmers. Die Aufnahmen werden selbstverständlich komplett anonymisiert, teilte das Institut mit.
Das Forschungszentrum „Deutscher Sprachatlas“ gibt es seit dem Jahr 2008. Das Projekt zur Regionalsprache hat eine Laufzeit von 19 Jahren. Es handele sich um das derzeit größte geisteswissenschaftliche Forschungsvorhaben in Deutschland. 14 Millionen Euro Fördermittel hat die Bund-Länder-Kommission dafür bereitgestellt. Das Projekt sei eine einmalige Chance, die Struktur und Dynamik der modernen Regionalsprachen des Deutschen grundlegend zu erforschen. Ziel des Projekts sei eine umfassende Analyse der regionalen Sprachvariationen in Deutschland. Die Daten sollen gemeinsam mit den bisherigen wissenschaftlichen Ergebnissen der Dialektforschung in einer interaktiven Plattform für jedermann im Internet zur Verfügung stehen. Dank ausgefeilter sprachtechnologischer Methoden soll es der Wissenschaft damit erstmals möglich sein, sprachlichen Wandel online zu dokumentieren und zu analysieren, hieß es. Das Projekt eröffne auch Möglichkeiten der praktischen Anwendung, die weit über die Grenzen des Fachs hinausreichen. Ein Beispiel sei die Kriminalistik: Durch Optimierung der Sprechererkennung sei es möglich, die Fahndung nach Straftätern zu verbessern.
Wer Interesse an der Teilnahme, Fragen oder Hinweise habe, kann sich per Mail bei Talita Dörr (talita.doerr@regionalsprache.de) melden. PNN
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