Landeshauptstadt: Forschung zur Bronzezeit
Erneut Grabungen am Burgwall in Lossow
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Frankfurt (Oder) - Das Leben der Menschen im 10. Jahrhundert vor Christus am Burgwall bei Frankfurt (Oder) erforschen derzeit Studenten aus Berlin. „Wir versuchen, die Besiedlungsstrukturen aus der Bronzezeit zu ergraben“, sagte Archäologin Ines Beilke-Voigt. Sie leitete die sechswöchigen Grabungen, die am gestrigen Montag im Frankfurter Stadtteil Lossow begannen.
Gleichzeitig wollen sich die Forscher mit der zweiten Funktion des Geländes befassen, das zwischen dem 8. und 6. Jahrhundert vor Christus als Kultplatz diente, an dem Tiere und Menschen geopfert wurden. Ein Opferschacht sei bereits gefunden worden.
Bei Probegrabungen im April und Juni hatten die Studenten, sie kommen von der Humboldt-Universität zu Berlin und der Freien Universität, einen solchen Schacht lokalisiert. Zunächst solle es aber um die Besiedlung gehen, sagte die Leiterin. „Die bronzezeitliche Besiedlung ist in der Forschung bisher nicht berücksichtigt.“ Ein Problem sei, dass es noch zu wenig Material über bisherige Ausgrabungen am Burgwall gebe. Eine Hauptauswertung stehe noch aus.
Auf dem Gelände, etwa 30 Meter über dem Flusslauf der Oder gelegen, gab es in den 1920er und 1980er Jahren Ausgrabungen. An den Arbeiten jetzt seien etwa zehn Leute beteiligt, darunter auch ABM-Kräfte.
Den Angaben zufolge gehört der Burgwall zu den wichtigsten Bodendenkmalen in Brandenburg. Aufgrund seiner Lage bot er seinen früheren Bewohnern Schutz sowie einen weiten Blick über den Fluss. Die Anlage wurde beim Bau der Eisenbahnstrecke Berlin-Breslau Mitte des 19. Jahrhunderts entdeckt. Die Funde stammen aus der Bronze- und der Eisenzeit sowie aus slawischer Zeit. dpa
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