Sport: Fortuna künftig ohne Koschan
Drei Rückkehrer und zwei Neue beim Potsdamer Landesligisten
Stand:
Platz acht war nicht unbedingt das Saisonziel für Fortuna Babelsberg, nachdem man im Vorjahr Siebter geworden war. Unzufrieden war Manuel Brunow, der Trainer des Potsdamer Landesligavertreters, mit dem diesjährigen Saisonergebnis aber nicht.
Fortuna ist Achter geworden. Heißt das für Sie “Ende gut, alles gut“?
Wenn man bedenkt, dass die Mannschaft lange Zeit um den Klassenerhalt zittern mussten, ist Platz 8 ein akzeptables Ergebnis.
Mal ehrlich, war dieser ganze Stress denn nötig?
Nein, denn unsere personelle Besetzung versprach mehr. Jeder von uns sollte sich die Frage stellen, ob er für den Erfolg alles getan hat. Da kann man auch nicht die Differenzen mit dem ehemaligen Trainer als Alibi gelten lassen.
Es gab sicher einiges, worüber Sie sich dennoch freuen durften?
Nach dem Trainerwechsel und den damit verbundenen Anlaufschwierigkeiten gab es eine Leistungssteigerung des gesamten Teams. Stellvertretend sei Torhüter Norbert Mohr erwähnt, der eine große Aktie am Klassenerhalt hatte. Genannt sei auch die gute Saison der B 1-Junioren, die den Aufstieg schafften und der Gewinn des Fairplay-Wettbewerbes in unserer Ligastaffel.
Und was war besonders ärgerlich?
Dass sich unser Kader am Ende der Saison als sehr dünn erwies. Manchem Spieler fehlte der nötige Druck, um an die Leistungsgrenzen zu gehen, da jeder wusste, dass er sowieso spielt. Gerade junge Spieler haben dann Probleme, ihre Leistungen kritisch zu betrachten.
Die Kuckuck Kickers haben als Aufsteiger den Durchmarsch geschafft, Eberswalde II und Teltow sind abgestiegen. Ist das für Sie ein normales Ergebnis?
Wirklich überrascht hat mich dieses Ergebnis nicht. Die Kuckucks Kicker betreiben ein gute Vereinsarbeit und nutzen ihre Kontakte ins Ausland. Teltow konnte die vielen Spielerabgänge nicht kompensieren, und Eberswalde musste die 1. Männermannschaft unterstützen.
Ihr Einstand als Trainer war mit vier Niederlagen nicht berauschend ...
Nach vier Niederlagen zweifelt man natürlich, ob man der Richtige für diesen Job ist. Trotzdem überzeugten mich die Trainings- und Spielleistungen von Woche zu Woche mehr, und so war es nur eine Frage der Zeit, wann die Truppe positive Ergebnisse erzielt.
Die Mannschaft ist aus dem Hickhack um den Trainerwechsel gefestigt herausgegangen ...
Die Spieler, die Probleme hatten mit dem Ex-Trainer, wirkten befreit, die anderen brauchten eben länger.
Fortunas ehemaliger Coach Dieter Ceranski soll ganz schön baggern, um Spieler zu seinem neuen Verein nach Werder zu locken. Robert Koschan, heißt es, hat schon fast zugesagt.
Das stimmt, Robert wird uns Richtung Werder verlassen. Diese Lücke zu schließen wird nicht einfach, immerhin schoss er 15 bis 20 Tore pro Saison. Jetzt ist die Zeit gekommen für Spieler wie Ronny Richter oder Robert Jenner, die in seine Fußstapfen treten können.
Ist es der Lockruf des Geldes, oder hat Koschan noch andere Gründe, Fortuna zu verlassen?
Robert möchte mit einer Mannschaft mal dauerhaft oben spielen und aufsteigen. Bei uns sieht er die Chance dafür nicht und geht deshalb sportlich gesehen einen Schritt zurück.
Werden ihm weitere Spieler folgen?
Im Moment sieht es so aus, als sei Robert der einzige Abgang. Einige Neuzugänge wird es auch geben. Mirko Steinke, Jean Waide und Michael Kroll kommen zurück zu Fortuna. Zugänge sind Daniel Zerna vom VfB Senftenberg und André Blaschke vom FSV Zwickau II.
Kann Fortuna auch nächstes Jahr in der Landesliga bestehen?
Natürlich können wir bestehen. Wichtig ist, so schnell wie möglich ein in sich gefestigtes Team zu schaffen.
Und das weiter mit dem Trainergespann Manuel Brunow/Norbert Mohr?
Da Norbert familiär sehr eingebunden sein wird, möchte er sich hauptsächlich um das Torwarttraining kümmern. Co- Trainer soll René Wischendorf werden.
Das Gespräch führte Hans Jirschik.
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