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Sport: Fortuna vor Härtetest

Jetzt soll der Klassenerhalt gesichert werden

Stand:

Seit der vergangenen Woche bereitet sich Fortuna Babelsberg auf die Rückrunde der Fußball-Landesliga Nord vor, und Vereinschef Hartmut Domagala hofft, dass spätestens am 28. Spieltag gegen Neuruppin der Klassenerhalt gesichert ist. Selbstaufgabe ist in der Tat nicht angebracht, wenn Potsdams Landesligist Ende Februar mit dem Heimspiel gegen Victoria Seelow in die Meisterschaftsrückrunde startet. „Uns steht ein schweres Frühjahr bevor“, hat Domagala nicht ohne Absicht auf den drittletzten Punktspieltag verwiesen. Danach wird Rüdersdorf empfangen, ehe mit dem Auswärtsspiel in Neuruppin die Saison ausklingt. Viel wird dann kaum noch zu holen sein, denn die letzten zwei Gegner stehen in der Tabellen der Staffel Nord ganz oben und werden vermutlich auch den Aufsteiger unter sich ausmachen.

Die Stern-Elf ist von solchen Platzierungen wieder einmal weit entfernt. „Wir haben unser Ziel zur Winterpause klar verfehlt“, sieht der Präsident die Situation ganz nüchtern. Ein Platz im Mittelfeld war das Ziel, wenigstens 20 Punkte sollten zur Halbzeit auf dem Konto stehen. Die Realität sieht aber so aus: vier Siege, vier Remis, sieben Unentschieden, Platz 12 und 16 Zähler. Damit ist Fortuna nur um einen einzigen Punkt vom Abstiegsplatz entfernt. Selbst Trainer Jörg Nachtigall, der im vergangenen Sommer dieses Amt von seinem Vorgänger Dieter Ceranski übernahm, hat sich einen erfolgreicheren Einstand beim neuen Verein gewünscht.

Für den Coach war nicht immer nachvollziehbar, was seine Schützlinge boten. Wenn sechs Spiele mit einem Tor Differenz verloren wurden, dann kann er es nur mit mangelnder Konzentration und manchmal auch ganz einfach Disziplinlosigkeit erklären. „Dabei ging unser Konzept eigentlich lange Zeit auf“, erinnert Jörg Nachtigall daran, dass man bis zum 1:0-Sieg gegen Finow am 11. Spieltag Neunter war und der Abstand zu den bedrohlichen Tabellenplätzen noch keinen Grund zur Besorgnis gab. Die letzten vier Spiele wurden dann aber mehr oder weniger in den Sand gesetzt. Die 1:2-Heimniederlage gegen Schlusslicht Rathenow konnte unter diesen Umständen auch nicht durch das eine Woche später erzielte 1:1 in Rüdersdorf ausgebügelt werden.

Für Nachtigall kommt es dennoch darauf an, in der Rückrunde wieder nach vorn zu schauen. Punktgewinne gegen Spitzenmannschaften zeigen ihm, dass doch noch große Potenzen in der Mannschaft schlummern. „Diese gilt es herauszukitzeln“, sieht der Coach als größte Herausforderung, „denn ich bin schließlich nicht zu Fortuna gekommen, um mit der Mannschaft abzusteigen.“

Personelle Probleme waren das wenigste, was zu dem bescheidenen Abschneiden im Herbst geführt hat. 21 Akteure setzte der Trainer in den Punktspielen ein, und dabei hatte er oft sogar die Qual der Wahl. Dass sich dann beispielsweise ein Simba Diallo unterfordert fühlte und im Dezember den Verein verließ, fiel noch gar nicht mal so sehr ins Gewicht. Viel mehr schmerzte da schon René Wieschendorfs Karriereende. Der 28-Jährige warf nach zahlreichen Verletzungen nun endgültig das Handtuch. „Das ist sehr bitter für uns. René passt vom Typ her sehr gut in das Team, und er war drauf und dran, seinen Torinstinkt wiederzufinden“, kommentiert Jörg Nachtigall den Rücktritt seines Torjägers.

Immerhin machte der Coach aus der Not eine Tugend und stellte die Mannschaft in den letzten beiden Spielen auf einigen Positionen um. Manuel Brunow spielt nicht mehr Libero und kehrte in den Angriff zurück. Letzter Mann ist nun Marc Flohr. Nachtigall meint, damit die beste Lösung für den Rest der Saison gefunden zu haben, bezeichnet Flohr sogar als Glücksfall für Fortuna. Zumal er im Frühjahr nicht mehr ganz so aus dem Vollen schöpfen kann. Mit Mirko Steinke (zum Ludwigsfelder FC) und Christian Lutz (Caputher SV) haben sich zwei weitere Spieler abgemeldet – bei Neuzugängen dagegen gibt es Fehlanzeigen. Allerdings auch einen Lichtblick. Ivo Ziemann, der sich im Spiel gegen Finow den Arm brach, trainiert wieder mit.

Trotz aller Kritik an der Hinrunde bleibt das Ziel nach wie vor ein einstelliger Tabellenplatz. Und dafür will man sich bereits in der Vorbereitung richtig ins Zeug legen.

Acht Testspiele waren ursprünglich geplant – wegen der Witterungsbedingungen sind sie jedoch kaum sicher. Nach dem 2:1 am vergangenen Sonnabend beim Ortsnachbarn FSV Babelsberg 74 fiel die Partie beim SV Babelsberg 03 II bereits aus.

Spiele bei RSV Eintracht Teltow (28.1.), Germania Schöneiche (4.2.), Union Neuruppin (5.2), Werderaner FC (8.2.), Chemie Premnitz (11.2.) und daheim gegen den Ludwigsfelder FC II (18.2.) sollen noch folgen. H. J.

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