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Landeshauptstadt: Fortunaportal erhält Figurenschmuck

Erste Skulpturen 2006 fertig / Wiederaufbau der Portal-Seitenflügel zeitgleich mit Landtag angestrebt

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„Das war ganz schön hart“, sagt Andreas Artur Hoferik. Wer die große Figur für das Potsdamer Fortunaportal in seiner Berliner Werkstatt betrachtet, kann dieses „ganz schön hart“ nachempfinden. Zwei Tonnen wiegt die Trophäe. Stück um Stück musste sie der Bildhauer aus angerührtem Gips aufschichten und originalgetreu bildhauerisch bearbeiten. Viereinhalb Monate hat er gebraucht, um die schwierige Wiederherstellung des Bildwerkes zu vollenden.

„Eine sehr anspruchsvolle Arbeit“ sagt Saskia Hüneke, Kustodin für Skulpturen bei der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten. Sie steht den Initiatoren des Wiederaufbaus mit fachlichem Rat zur Seite. Nachdem sie mit Messbildern in der Hand eine halbe Stunde lang die Arbeit von allen Seiten begutachtet hatte, lautete ihr Urteil: „Das ist sehr gut gelöst.“ Dieses Experten-Urteil teilen die Vertreter des Fördervereins Potsdamer Stadtschloss und Projektbetreuerin Kerstin Mirus vom Sanierungsträger Potsdam, die gestern dieEndabnahme machten.

Bei dem von Andreas Artur Hoferik angefertigten Stück handelt es sich um das Modell für die Sandsteinfassung, die in der Sächsischen Sandsteinwerke GmbH in Pirna entstehen soll. Es ist bereits das zweite Modell, das erste fertigte Guntram Kretschmar an.

Wie der Vorsitzende des Fördervereins Potsdamer Stadtschloss Dr. Michael Schöne gestern in der Werkstatt erklärte, bestehe die Absicht, die fertigen zwei Skulpturen im nächsten Jahr auf dem Fortunaportal zu befestigen. Es handelt sich um zwei Trophäen auf der Hofseite, die von der Friedrich-Ebert-Straße aus zu sehen sein werden. Das Geld für die Neuanfertigung hat der Verein zum Teil aus Spenden und zum Teil aus übrig gebliebenen Mitteln Günther Jauchs für den Wiederaufbau des Fortunaportals zusammenbekommen. Mitte Januar, so Schöne, werde ein Katalog zum Fortunaportal erscheinen, aus dem potenzielle Sponsoren weitere Anregungen entnehmen können. Der gesamte Figurenschmuck des Fortunaportals besteht aus acht Teilen, neben den vier Trophäen unterhalb der Kuppel befanden sich auf dem Säulengesims vier Puttengruppen, die noch größer sind als die 2,45 Meter hohen Trophäen. Die Rekonstruktion der Figuren ist deshalb äußerst schwierig, weil nach der Sprengung 1960 aus dem Schutt nur einige wenige erhaltene Teile geborgen werden konnten. Die Kriegstrophäen, die laut Hüneke als Zeichen staatlicher Macht und Stärke das Bauwerk schmückten, sollten offenbar ein für allemal verschwinden.

Laut Schöne habe sich der Förderverein zum Ziel gesetzt, den Wiederaufbau des Fortunaportals mit seinen beiden Seitenflügeln zeitgleich mit dem Bau des Landtages fertig zu stellen. Derzeit habe der Sanierungsträger den Auftrag für die Fundamentuntersuchungen ausgeschrieben. Die hierfür nötigen Gelder in Höhe von 71 000 Euro stelle der Verein aus Spenden zur Verfügung.

Für die beiden Torflügel sei er derzeit auf Investorensuche, sagt Schöne. Er hoffe, zumindest für einen Flügel im nächsten Jahr einen Investor präsentieren zu können. Einen rechtskräftigen Bebauungsplan gebe es und mit einer Summe von zirka 1,5 Millionen Euro ließe sich das Projekt praktisch umsetzen. Wie für das Fortunaportal, wolle der Verein auch für diesen Bauabschnitt einen Katalog herausbringen, um Sponsoren zu informieren und zu interessieren.

Günter Schenke

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