ATLAS: Frage des Prinzips
Zugegeben, die großen Publikumsmagnete sind die sechs Schlösser nicht. Doch ist es nicht Sinn und Zweck der Schlösserstiftung, das ihr anvertraute Welterbe vor den Augen der Öffentlichkeit zuzusperren, selbst wenn es jährlich nur ein paar Tausend Besucher sehen wollen.
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Zugegeben, die großen Publikumsmagnete sind die sechs Schlösser nicht. Doch ist es nicht Sinn und Zweck der Schlösserstiftung, das ihr anvertraute Welterbe vor den Augen der Öffentlichkeit zuzusperren, selbst wenn es jährlich nur ein paar Tausend Besucher sehen wollen. Schließlich sind fast alle zur Schließung vorgesehenen Objekte in den Jahren nach der Wende mit Millionenaufwand instandgesetzt worden. Auch, wenn die Maßnahme voraussichtlich auf ein Jahr befristet ist – betrüblich ist sie trotzdem. Schon deswegen, weil sie nicht verhindert wurde. Dass im kommenden Jahr Einnahmequellen wegbrechen, kann man bei der Stiftung nicht erst seit gestern gewusst haben. Gleiches gilt für den Stiftungsrat, in dem Vertreter des Bundes, Brandenburgs und Berlins sitzen. Es ist Sache der Stiftung, rechtzeitig Alarm zu schlagen und es ist letzten Endes Sache der Stiftungsgeber, derlei zu verhindern. Es kann nicht sein, dass einerseits Investitionsprogramme in dreistelliger Millionenhöhe ausgeschüttet werden, um die maroden Anlagen auf Vordermann zu bringen, wenn man sie hinterher nicht auch besichtigen kann. Selbstverständlich muss die Stiftung umsichtig wirtschaften. Eine Schließung hätte man trotzdem verhindern können und müssen. Das ist eine Frage des Prinzips.
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