Landeshauptstadt: Fragen der Grenzgänger
Heute Premiere des Potsdamer Theater-Jugendclubs
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Eine Wohngemeinschaft isoliert in der Cyber-Welt, ein junges Paar in kommunikationsloser Eintönigkeit und zwei Schwestern in gegenseitiger Abhängigkeit und ein Vermieter mit einer Faszination für Dominosteine: Das sind die wichtigsten Grundbausteine von „Grenzgänger“. Es ist die zweite von drei Produktionen des Jugendclubs vom Potsdamer Hans Otto Theater in dieser Spielzeit und hat heute um 19.30 Uhr in der Reithalle A in der Schiffbauergasse Premiere.
Das Stück soll zuerst Alltag zeigen: Die Figuren festgefahren in ihren Lebensmustern, versteckt hinter der Fassade ihres Hauses. Doch plötzlich erscheint ein selbstsicheres Mädchen und die gewohnte Ordnung gerät aus den Fugen. Viele Fragen entstehen. Eine davon: Kann man so einfach aus seinen eigenen vier Wänden fliehen?
Das Projekt „Grenzgänger“ ist eine Mischung aus klassischem Theater und Tanztheater. Verantwortlich sind die beiden Studentinnen Janine Schäferhoff und Alisa Gilmutdinova. Das Ziel der Darsteller sei es, mit Bewegung und musikalischer Untermalung die psychologischen Grenzen junger Erwachsener in unserer Gesellschaft zu zeigen, erklären die beiden Theatermacherinnen. Die Konflikte haben die neun Schauspieler im Alter zwischen 20 und 26 Jahren selbst erdacht. „Wir haben in unserem täglichen Umfeld nach Konflikten gesucht und überlegt was uns berührt oder womit wir konfrontiert sind“, so die 23-jährige Alisa Gilmutdinova. Dadurch seien auch jene Fragen entstanden, denen sich die Zuschauer nach dem Stück widmen könnten: Wie weit kann Freiheit gehen und wann ist keine Umkehr mehr möglich? „Wir wollen dem Publikum keine direkte Message aufdrücken“, sagt die 26 Jahre alte Janine Schäferhoff. Vielmehr solle das Stück dazu beitragen persönliche Grenzen zu entdecken und sein Handeln zu reflektieren. Die lockere szenische Darstellung mit Musik diene aber gleichermaßen auch nur der Unterhaltung, sagt Janine Schäferhoff: „Zum Ende hin entsteht eine Freakshow, die eigentlich keine ist.“ Margret Hahn
Margret Hahn
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