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Konserviert. Die monumentale Statue wird für die Nachwelt erhalten.

© FHP

Homepage: Fragmente von Ramses

Studierende der FH restaurieren Skulptur

Stand:

Eine monumentale Granitskulptur König Ramses II restaurieren derzeit Studierende und Lehrende der Potsdamer Fachhochschule in Ägypten. Die Restaurierungsarbeiten der Studienrichtung Steinkonservierung finden im Grabungsfeld des Tempel der Göttin Bastet in der altägyptischen Stadt Bubastis (heute Zagazig) statt. Die Granitskulptur war in zwölf Teile zerbrochen. „Tell Basta“ ist ein deutsch-ägyptisches Grabungsprojekt im östlichen Nildelta, das auf deutscher Seite von Dr. Eva Lange vom Historischen Institut / Ägyptologie der Universität Potsdam und auf ägyptischer Seite von Dr. Mohammad Abd el-Maksoud vom Supreme Council of Antiquities of Egypt geleitet wird.

Seit dem 15. September sind drei Studierende der Steinkonservierung (Sophie Hoepner, Michael Fielauf, Oliver Kohn) vor Ort. Ihre Aufgabe ist es, die Fragmente vom Grabungsfeld zum open-air-Werkstattbereich zu transportieren, wobei zum Teil auf die jahrtausendelang bewährte und dennoch Risiko behaftete Methoden des Hebens und Bewegens der bis zu 3,2 Tonnen schweren Bruchstücke mit Hilfe von Hebeln, Rollen und Flaschenzug am Dreifuß zurückgegriffen werden musste. „Zum Glück konnten für die Wegstrecke zwischen Start und Ziel auch ein Hublader benutzt werden, der von einem mit großer Gelassenheit und sensibelster Millimeterpräzision begabten ägyptischen Fahrer bedient wurde“, berichtet einer der Beteiligten.

Zu den Aufgaben der Studierenden zählt außerdem die Vorbereitung des Rückenpfeilers zur Verbindung mit der Skulptur. Um mit einem Kernbohrgerät präzise ausgerichtete Bohrlöcher durch das Fragment führen zu können, muss der Bohrkanalverlauf auf jedem Fragment sorgfältig eingemessen werden, wofür die schweren Fragmente mit dem Dreifuß aufeinander gestellt werden müssen. Die insgesamt sechs Fragmente des Rückenpfeilers sollen am Ende durch Einbringung nichtrostender Gewindestahlstäbe unter Zugspannung verbunden werden.

Schließlich werden die Skulpturenfragemente mit Hilfe von unterschiedlich dimensionieren Feinpartikelstrahl-Geräten und Strahlgutsorten von unterschiedlicher Härte, Kantigkeit und Gewicht gereinigt. Dabei geht es um die Beseitigung der „weißen Krusten“, Kalkablagerungen, die die Oberflächenästhetik der erhaltenen Fragmente stark beeinträchtigen.

Nach der Rückkehr der Exkursionsteilnehmer am 20. Oktober beginnen die Planungen für die nächste Kampagne: Es soll ein Konzept für die Weiterführung und Vollendung des Restaurierungsprojekts erstellt und die Förderung beim Auswärtigen Amt beantragt werden. WP

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