Landeshauptstadt: Fraktion Die Andere steigt in Plakatwahlkampf ein
2000 Plakate mit vier inhaltsorientierten Motiven sollen erneuten Einzug in städtisches Plenum sichern
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2000 Plakate mit vier inhaltsorientierten Motiven sollen erneuten Einzug in städtisches Plenum sichern „Politik mit Köpfen hat keinen Zweck!“ Zu diesem Schluss sind Falk Richter und andere Mitglieder der Fraktion „Die Andere“ gekommen und transportieren für ihren Einzug in das kommende Stadtparlament nun Inhalte. Seit gestern ist man in den Plakatwahlkampf eingestiegen und wirbt weder mit Köpfen noch mit Kandidatennamen. Insgesamt 2000 Plakate mit vier Motiven werden Potsdams Laternenmaste und Plakatwände in den Wochen bis zum 26. Oktober schmücken. Damit wolle man auch die eigenen Schwerpunkte im Kommunalwahlkampf dokumentieren, sagte Axel Kruschat. So fordert die Fraktion Die Andere mit dem Slogan „Heiliges Spaßbad“ weiterhin das Baden im Heiligen See zu erlauben. Umweltpolitisches Engagement stehe, laut Kruschat, auch im Mittelpunkt des Wahlkampfes – ein Baumstumpf vor den Communs wurde mit der Schlagzeile garniert „Ich stand in einer Sichtachse“. Der Widerstand gegen den geplanten Wiederaufbau des Stadtschlosses ist drittes zentrales Thema, plakativ dokumentiert mit dem Slogan „Hüpfburg statt Stadtschloss“. Schließlich habe man noch ein interaktives Plakat, bei dem „Mitdenken“ ausdrücklich erwünscht sei, so Falk Richter. Ein Kreuzworträtsel mit Potsdamer Fragen ist darauf abgebildet. Der Wahlkampf in Potsdam sei insgesamt konventionell und auch die eigenen Schwerpunkte habe man auf die in Potsdam vorherrschenden Themen abgestimmt, so Richter. „Die politische Agenda wird ja nicht nur von uns geschrieben und es herrscht in der Stadt ein breiter Parteienkonsens, was die Wahlkampfthemen anbelangt.“ Erstmals können die Potsdamer nun für die Fraktion Die Andere votieren. In den Kommunalwahlen zuvor existierte nur die Wählergruppe Kampagne gegen Wehrpflicht, Zwangsdienste und Militär, die 1993 erstmals in die Stadtverordnetenversammlung mit einem Abgeordneten einzog, durch Übertritte aus anderen Fraktionen aber zu Fraktionsstärke anwuchs. Gleiches passierte bei der letzten Kommunalwahl 1998, wobei man damals den zweiten Sitz nur „knapp verpasst“ habe. Axel Kruschat, der ebenso kandidiert wie Falk Richter, erklärte, man strebe nun mindestens zwei Sitze und den damit verbundenen Fraktionsstatus aus eigener Kraft an. „Die Chancen stehen gut.“ 46 Kandidaten sind in allen fünf Wahlkreisen der Stadt aufgestellt. Auch in der kommenden Stadtverordnetenversammlung beabsichtige man, das eingeführte Rotationsprinzip bei den Fraktionsmitgliedern beizubehalten. Das Ziel in der kommenden Legislaturperiode laut Kruschat: „Bürgernahe Politik, die auf die Bedürfnisse der Bevölkerung abgestimmt ist“. Man wolle die politische Arbeit der letzten fünf Jahre fortsetzen. Besonders das Haushaltsdefizit der Stadt wolle man auch durch eigene Vorschläge versuchen, in den Griff zu bekommen. „Die Förderpolitik des Landes muss sich endlich ändern“, fordert Kruschat. Außerdem forderte er Weitsicht von den zukünftigen Stadtverordneten. „Es werden immer wieder Großprojekte beschlossen, ohne an Folgekosten zu denken.“ Als Beispiele nannte er neben dem geplanten Stadtschlossaufbau auch den Stadtkanal, für den die Stadt bei der Reinigung aufkommen muss. Außerdem fordern „Die Andere“ vernünftige Umverteilungen im Haushalt. „Dann können auch der Bereich Soziales, die Kitas oder die Suchtberatung wieder stärker finanziert werden“, wofür sich Kruschat und die anderen Kandidaten künftig einsetzen wollen. KG
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