Landeshauptstadt: FRANKFURTER MARIENKIRCHE
Mit der Frankfurter Stadtgründung 1253 entstand der größte Sakralbau norddeutscher Backsteingotik. Während sich die Kommune im Mittelalter schnell zu einem Hanse- und Handelszentrum entwickelte, wurde auch die Kirche ständig erweitert.
Stand:
Mit der Frankfurter Stadtgründung 1253 entstand der größte Sakralbau norddeutscher Backsteingotik. Während sich die Kommune im Mittelalter schnell zu einem Hanse- und Handelszentrum entwickelte, wurde auch die Kirche ständig erweitert.
Im April 1945 machte der Zweite Weltkrieg das majestätisch wirkende Gotteshaus schließlich zu einer Ruine.
30 Jahre später übernahm die Stadt per Pachtvertrag über 99 Jahre die Verantwortung für die einst stadtbildprägende Kirche. Zuvor hatte es von staatlicher Seite sogar Pläne gegeben, die kümmerlichen Reste des ramponierten Baudenkmals gänzlich abzureißen. Die ersten Sanierungsarbeiten begannen 1981 an Sakristei, Märtyrerchor und Kellergewölben. Die Errichtung des deutschlandweit größten im 20. Jahrhundert gebauten Holzdachstuhls war nach der Wende Höhepunkt des Wiederaufbaus von St. Marien. Im Inneren wurden die Gewölbedecken mit den charakteristischen Kreuzrippen wiederhergestellt, die elf Meter hohen Bündelpfeiler samt Nordarkade saniert oder erneuert, der Nordturm restauriert.
Die drei Chorfenster mit der gläsernen Bilderbibel waren während des Zweiten Weltkrieges aus Angst vor Zerstörung ausgeglast, im Potsdamer Neuen Palais zwischengelagert und von dort als Beutekunst in die Sowjetunion gebracht worden. 111 Einzelscheiben kehrten im Jahr 2002 aus der St. Petersburger Eremitage nach Frankfurt zurück, wurden restauriert und 2007 wieder eingebaut. Die sechs noch fehlenden Felder waren erst 2005 im Moskauer Puschkin-Museum entdeckt worden, sie wurden im vergangenen Herbst an die Oder zurückgebracht. ddp
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: