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Ein Kranarm eines Baggers auf einem Ponton hob gestern Nachmittag auf dem Schlänitzsee das bei der Kollision gesunkene Segelboot. In der Kajüte des etwa sechs Meter langen Kunststoffseglers wurde die ertrunkene Frau gefunden.

© Michael Klug/ddp

Landeshauptstadt: Frau starb bei Bootsunfall auf Potsdamer Schlänitzsee

Weitere Insassin bei Kollision von Segelboot mit Gütermotorschiff am Sacrow-Paretzer-Kanal schwer verletzt / Ursache unklar

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Marquardt/Schlänitzsee - Die Augenzeugen des tragischen Unfalls waren zutiefst geschockt. Sie beobachteten, wie am gestrigen Sonntagmittag kurz vor 12 Uhr auf dem Schlänitzsee in der Nähe der Mündung des Sacrow-Paretzer-Kanals ein Segelboot mit einem Gütermotorschiff kollidierte. Es habe einen lauten Knall gegeben und das Segelboot, so die Zeugen, sei in Sekundenschnelle gesunken. Eine Frau ist dabei ums Leben gekommen. Sie konnte nur noch tot aus der Kajüte des gesunkenen Boots geborgen werden. Eine weitere Frau wurde schwer verletzt und schwebte gestern Abend in Lebensgefahr. Die zwei Männer, die ebenfalls zur Besatzung des Segelboots gehörten, erlitten leichte Verletzungen.

Nach dem Notruf, der um 11.50 Uhr bei der Polizei einging, eilte ein Großaufgebot an Rettungskräften zur Unglücksstelle. Acht Taucher der Potsdamer Feuerwehr und der Wasserwacht suchten fieberhaft nach den zwei Frauen, die mit den zwei Männern, die sich offenbar selbst von dem sinkenden Segler retten konnten, an Bord gewesen waren. Fast dreißig Minuten vergingen, so Feuerwehr-Einsatzleiter Dirk Häusler, bis eine der Frauen gerettet werden konnte. Sie war sehr lange unter Wasser, habe aber reanimiert werden können und wurde mit dem Hubschrauber ins Klinikum „Ernst von Bergmann“ gebracht, so die Polizei. Sie schwebte gestern Abend noch in Lebensgefahr.

Für die zweite Frau kam jede Hilfe zu spät: Sechs Stunden suchten die Einsatzkräfte von Polizei, Feuerwehr, Wasserschutzpolizei und DLRG mit Hubschrauber und Tauchern nach ihr; sie konnte jedoch nur noch tot aus der Kajüte unter Deck des gesunkenen Sportsegelboots geborgen werden. Taucher fanden ihre Leiche erst, nachdem das Wrack des etwa sechs Meter langen Kunststoff-Bootes am späten Nachmittag vor den Augen vieler Schaulustiger mit einem schwimmenden Bagger gehoben worden war. Die Wasserstraße war stundenlang gesperrt, sollte am Sonntagabend aber wieder freigegeben werden.

Alle vier Insassen des Segelboots sind Deutsche, nähere Angaben konnten die Ermittler der Polizei gestern zunächst nicht machen. Die Ursache des schweren Schiffsunfalls ist bislang unklar. Das Boot werde jetzt gründlich untersucht und der Unfall rekonstruiert, sagte eine Sprecherin des Polizeipräsidiums. Im Einsatz waren bei dem Unfall neben Polizei und Wasserschutzpolizei auch 41 Potsdamer Feuerwehrleute und 18 Helfer der Wasserwacht. SCH/ddp/dpa

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