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Landeshauptstadt: Frauen stürmen gegen Schröder Kritik an Aussagen von Turbine-Trainer

Der Trainer des erfolgreichen Frauenfußballvereins Turbine Potsdam, Bernd Schröder, hat sich mal wieder mit provokanten Aussagen zu Wort gemeldet: Im Trainerstab der DFB-Auswahl sollte ein Mann sein, forderte er wie berichtet und ließ sich mit dem Satz „Die Frauen brauchen einen Mann“ zitieren. Bei den Potsdamer Frauen stieß dies auf Unverständis, wie eine Umfrage der PNN ergab.

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Der Trainer des erfolgreichen Frauenfußballvereins Turbine Potsdam, Bernd Schröder, hat sich mal wieder mit provokanten Aussagen zu Wort gemeldet: Im Trainerstab der DFB-Auswahl sollte ein Mann sein, forderte er wie berichtet und ließ sich mit dem Satz „Die Frauen brauchen einen Mann“ zitieren. Bei den Potsdamer Frauen stieß dies auf Unverständis, wie eine Umfrage der PNN ergab.

So sagte die Potsdamer Fotografin Monika Schulz-Fieguth: „Da muss ich schmunzeln. Vielleicht hat er ja wirklich einen Joke gemacht. Das ist schon ganz schön machomäßig. Ich finde, eine solche Position sollte nach der Qualität und nicht nach dem Geschlecht ausgewählt werden.“ Heiderose Gerber, Geschäftsführerin des Autonomen Frauenzentrums Potsdam, meinte: „Da fällt einem ja kaum was politisch Korrektes dazu ein. Das ist frauenverachtend, kontraproduktiv und vor allem eines: unnötig.“ Potsdams Gleichstellungsbeauftragte Martina Trauth-Koschnick teilte mit: „Dazu kann ich nur sagen, dass die Kompetenzen einer Trainerpersönlichkeit nicht vom Geschlecht abhängig sind. Auch nicht beim Frauenfußball. Diese Tatsache müsste sich in der heutigen Zeit schon herumgesprochen haben.“ Chantal Willers, freie PNN-Autorin und ehemalige Schülerin der Sportschule Potsdam, hat selbst einige Monate unter Schröder trainiert und wunderte sich nicht über seinen Vorstoß: „Man sollte diese Aussagen nicht zu ernst nehmen. Er meldet sich ja immer mal wieder zu Wort. Ich glaube, dass es egal ist, ob ein Mann oder eine Frau trainiert. Es kommt auf die Persönlichkeit an.“

Der Überlegung etwas abgewinnen konnte hingegen Potsdams Sozialbeigeordnete Elona Müller-Preinesberger (parteilos): „Für ein Team können unterschiedliche Herangehensweisen durchaus eine Bereicherung sein. Frauen sind mitunter empathischer, weicher, disziplinierter, was nicht schlecht ist und nicht schadet. Ich selbst arbeite auch gern in einem gemischten Team mit Frauen und Männern. Doch wenn, dann sollte man das nicht einseitig betrachten und genauso fordern, dass bei der Nationalmannschaft der Männer im Trainerstab von Herrn Löw auch Frauen sind.“ Ob Schröders Spielerinnen dieselbe Ansicht haben wie ihr Coach, war am Donnerstag nicht zu erfahren. Zumindest Tabea Kemme wollte gegenüber den PNN zu Schröders Aussagen nichts sagen.ihö/pek/wik

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