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Landeshauptstadt: Frauennetzwerk statt Vetternwirtschaft

Pool als Vergabeinstrument bei Neubesetzung / Institutionelle Förderung des Frauenhauses gefordert

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Einen Pool mit kompetenten Frauen will Potsdams Gleichstellungsbeauftragte Sabina Scheuerer jetzt bilden. Außerdem werde sie für regelmäßige Treffen der Poolmitglieder sorgen, um die Frauen miteinander zu vernetzen.

Dies ist das Ergebnis einer frauenpolitischen Diskussion, zu der das Autonome Frauenzentrum und der Potsdamer Frauenrat am Donnerstagabend eingeladen hatten. Die Festlegung einer Frauenquote allein könne das starke Übergewicht an Männern in Führungspositionen nicht ausgleichen. Darin waren sich die Vertreterinnen der Parteien (SPD fehlte) und Wählergruppen einig. Quote könne nur „eine Krücke auf dem Weg der Selbstregulierung“ sein, sagte Karin Schröter (Die Linke). Es gelte, die Einflussnahme der Gleichstellungsbeauftragten bei Stellenbesetzungen in der Verwaltung und Aufsichtsräten kommunaler Gesellschaften zu stärken. Die „Pöstchenvergabe innerhalb der Vetternwirtschaft“ müsse aufhören, forderte Monika Keilholz, Bürgerbündnis. „Ich muss eine Frau kennen, um sie empfehlen zu können“, sagte Angela Erdt (CDU). Sie schlug das Frauennetzwerk vor. Eine solche überparteiliche Vernetzung wird sich auch zur nächsten Haushaltsberatung der Stadt bilden. Im Zusammenschluss werde man sich für die institutionelle Förderung des Potsdamer Frauenzentrums stark machen. „Auch wenn wir nicht gewählt werden“, erklärte Marie Luise von Halem (Bündnis90/Die Grünen). Die Finanzierung der Frauenhausarbeit gehört zu den freiwilligen Aufgaben der Stadt. Die Mitarbeiterinnen müssen bisher neben der Betreuung der von Gewalt bedrohten Frauen und Kinder sich auch um das Einwerben von Projekt- und Sponsorenmitteln bemühen. Diese Doppelbelastung müsse genommen werden, so von Halem. N. Klusemann

N. Klusemann

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