ATLAS: Frechheit siegt
Die Weisheit geht nicht immer mit der Mehrheit. Das wurde gestern in der Stadtverordnetenversammlung deutlich, die für einen Verbleib der Lerchensteig-Unternehmer in der Lennéschen Feldflur plädierte.
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Die Weisheit geht nicht immer mit der Mehrheit. Das wurde gestern in der Stadtverordnetenversammlung deutlich, die für einen Verbleib der Lerchensteig-Unternehmer in der Lennéschen Feldflur plädierte. Die Entscheidung legalisiert im Nachhinein aus politischem Opportunismus und falschem Laissez-faire-Verständnis eine unschöne Entwicklung. Eine Aufwertung der Methode „Frechheit siegt“ ist als politisches Signal fatal. Auf dem Areal war lediglich eine landwirtschaftliche Nutzung zugelassen. Bereits zu DDR-Zeiten wurden dort landwirtschaftliche Geräte getestet. Dass dies in einem agrarischen Umfeld und nicht in einem Industriegebiet geschieht, ist sinnvoll. Nach der Wende nutzte die Deutsche Landwirtschaftsgesellschaft (DLG) das Gelände – als Prüfstelle für Landmaschinen. Als die DLG das Areal aufgab, hätten sich die nachfolgenden Bauunternehmer aktiv informieren müssen, ob ihre Art der gewerblichen Nutzung auf der Fläche eindeutig zulässig ist. Zunächst mieteten sie die Fläche, und als der administrative Einspruch ausblieb, kauften sie sie. „Ohne Kläger kein Angeklagter“, diese Haltung wurde nun durch die Stadtverordneten bestätigt, zum Schaden der Kulturlandschaft Lennésche Feldflur.
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