Landeshauptstadt: Freie Triumphbögen
Flügelbauten am Brandenburger Tor: Ausschuss folgt Beirat Potsdamer Mitte
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Flügelbauten am Brandenburger Tor: Ausschuss folgt Beirat Potsdamer Mitte Eine angeregte Diskussion um das Für und Wider der Flügelbauten am Brandenburger Tor regte am Dienstagabend im Bauausschuss eine Beschlussvorlage der Stadtverordneten Saskia Hüneke (Bündnis 90/Grüne) an. Diese sah die Erstellung eines Bebauungsplanes vor, weil dadurch „verbindliche Anhörungen nötig“ würden, so Hüneke. Der Ausschuss stimmte nach der Debatte jedoch nicht über den Hüneke-Vorschlag ab, sondern kam überein, „den Intentionen der Empfehlung des Beirates Potsdamer Mitte“ zu folgen“, fasste Ausschussvorsitzender Christian Seidel (SPD) zusammen. Der Beirat Potsdamer Mitte hatte sich am 4. November mit dem Flügelbauten-Entwurf des Architekten Jochen Langeheinicke befasst. Er kam zu dem Entschluss, dem Langeheinicke-Entwurf nicht zuzustimmen, begrüßte aber, dass damit eine öffentliche Debatte ausgelöst wurde.Er unterstützt das Anliegen einer Fassung des Platzes am Brandenburger Tor zur Aufwertung der westlichen Brandenburger Straße. Marcus Wicke von der Bürgerinitiative „freies Tor“ erklärte eingangs, dass es „kein öffentliches Interesse für die Flügelbauten“ gebe, sehr wohl aber gebe es eines, „dort nichts zu errichten“. Er sprach sich für den „Erhalt der originären Platzstruktur“ aus. Wicke kritisierte zudem, dass die Bürgerinitiative bislang drei Briefe an den Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) geschrieben habe, ohne Antwort zu erhalten. Umstritten ist bei den Abgeordneten, was den originalen Zustand des Brandenburger Tores darstellt. Laut Harald Kümmel (SPD) könne ein Bezug zum mit Flügelbauten versehenen Brandenburger Tor in Berlin nicht hergestellt werden, da dies erst zwölf Jahre nach dem gleichnamigen Potsdamer Tor errichtet worden sei. Vorbild für das Tor auf dem Luisenplatz sei vielmehr der Konstantinbogen direkt neben dem Kolosseum in Rom gewesen, ein Triumphbogen. „Und“, so Kümmel triumphierend, „Triumphbögen stehen frei“. Wolfgang Cornelius (CDU) erklärte dagegen, das Original hatte von Anfang an Anbauten – bis ins 19. Jahrhundert hinein. Wenn auch der Bogen in Rom Vorbild war, so habe das Brandenburger Tor hier immer die Funktion eines Tores gehabt. Seiner Ansicht nach würden die Flügelbauten die Aufenthaltsqualität auf dem Luisenplatz erhöhen. Guido Berg
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