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Sport: Freiwilliger Rückzug plus Neuaufbau USV-Rugbyteam startet heute in der Regionalliga

Eine Zäsur ist es ohne Zweifel. Neun Jahre lang war die Rugbymannschaft des USV Potsdam zweitklassig, für diese Saison hat sie sich freiwillig zum Rückzug in die dritte Liga entschieden.

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Eine Zäsur ist es ohne Zweifel. Neun Jahre lang war die Rugbymannschaft des USV Potsdam zweitklassig, für diese Saison hat sie sich freiwillig zum Rückzug in die dritte Liga entschieden. Heute empfängt sie um 15 Uhr Stahl Hennigsdorf zum ersten Spiel in der Regionalliga. Dort soll der Neuanfang beginnen, der in ein paar Jahren auch wieder zurück in die zweite Liga führen soll.

Die Gründe. die zu dieser Entscheidung geführt haben, sind vielfältig. „Die Spieler, mit denen wir vor neun Jahren aufgestiegen sind, bilden auch heute noch den Kern der Mannschaft“, sagt Trainer Robby Lehmann. Damals gehörte der USV zu den jüngsten Teams der Liga, im Laufe der Jahre haben Alter und Verpflichtungen zugenommen. Familie und Job lassen sich nicht immer mit zwei- bis dreimaligem Training plus Auswärtsfahrten unter einen Hut bringen, drei oder vier wollen kürzertreten. Es wäre schwer geworden, die gewünschte Zahl von 25 Spielern – 15 stehen pro Team auf dem Feld – in der zweiten Liga zur Verfügung zu haben.

Denn die, die aus dem USV-Nachwuchs aufrücken, immerhin acht Spieler, wären in dieser Liga noch nicht spielberechtigt; in der Regionalliga dürfen die 16- und 17-Jährigen schon auflaufen. Weil es einen geregelten Junioren-Spielbetrieb in Brandenburg und Berlin nicht gibt, würden sie sonst noch „zwei Jahre rumsitzen“, sagt Lehmann.

Auch für andere Rugbyinteressierte ist die Regionalliga, die als dritte zugleich die niedrigste Liga ist, ein guter Beginn. Einige Spieler finden den Weg zum Universitäts-Sportverein über die Uni Potsdam. „Es ist schwierig, über den Bundesliga-Kader einzusteigen“, sagt Lehmann. Er freut sich über zehn Quereinsteiger aus dem Studentenbereich. Im Oktober könnten noch einige dazukommen. Dann treffen die Austauschstudenten aus dem Ausland in Potsdam ein. Oft haben Studenten aus Großbritannien oder Frankreich schon gespielt – dort ist Rugby wesentlich populärer als in Deutschland.

Einmal in der Woche trainieren alle erwachsenen USV-Rugbyspieler zusammen, 16-Jährige bis Mittvierziger, Neulinge und Erfahrene, erzählt Lehmann. Zuletzt waren sie 35, also genug, um zwei Mannschaften zu bilden und gegeneinander anzutreten. Der Lerneffekt ist groß. Und führt vielleicht auch bald wieder in die zweite Bundesliga. Ingmar Höfgen

Ingmar Höfgen

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