Landeshauptstadt: Freizeitbad: Entscheidung im Juni Stadtverordnete stimmen ab / Info-Treffen für Bürger

Bei ihrer Sitzung Anfang Juni sollen die Stadtverordneten entscheiden, ob ein Freizeitbad am Brauhausberg nach Entwurf des brasilianischen Stararchitekten Oscar Niemeyer gebaut werden soll. Dies kündigte Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) gestern an. Zuvor soll es zu diesem Thema auf Vorschlag der Fraktion Bündnis 90/Grüne eine Bürgerversammlung geben. Nach den aktuellen Planungen kostet der Niemeyer-Komplex mit vier Kuppeln rund 30 Millionen Euro, dazu kommen 6,2 Millionen Euro für die Sanierung der alten Schwimmhalle und ein neues Hallendach im Niemeyer-Stil. Die Halle ist seit 1. Februar wegen mangelnder Standfestigkeit geschlossen; sie soll am 15. Mai wieder öffnen.

Jakobs betonte, die Stadt müsse sich zum Freizeitbad entscheiden. Für die Verhandlungen mit dem Wirtschaftsministerium müssten „Eckpunkte“ festgelegt werden. Bei Wirtschaftsminister Ulrich Junghanns (CDU) liegen seit Anfang vergangener Woche die neuen Planungen für das Niemeyer-Bad sowie zwei Alternativen zur Prüfung (PNN berichteten). Klar werden soll, ob die Mehrkosten von rund 4,4 Millionen Euro für die Niemeyer-Architektur gerechtfertigt sind; zudem hatte Junghanns Nachbesserungen beim Betriebskonzept gefordert. Jakobs sagte, die Stadtverordneten müssten entscheiden, ob sie den Schwimmbetrieb in der alten Halle weiter ohne Aussicht auf ein „positives Betriebsergebnis“ mit mehreren hunderttausend Euro jährlich bezuschussen oder in den Niemeyer-Neubau investieren wollten. Auf Nachfrage von Linkspartei.PDS-Fraktionschef Hans-Jürgen Scharfenberg schloss Jakobs eine Bürgerbefragung zum Freizeitbad nicht aus, „aber ich wüsste nicht, was gegenwärtig gefragt werden sollte“. SCH