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Landeshauptstadt: Frerichs übt scharfe Kritik an Sago-Votum Tierheimbau dort „falsch und leichtfertig“

Potsdams Chefwirtschaftsförderer Stefan Frerichs hat scharfe Kritik am Votum des Hauptausschusses geübt, das Tierheim auf dem früheren Sago-Gelände in der Michendorfer Chaussee zu bauen. „Diese Haltung ist falsch, leichtfertig und gefährlich“, sagte Frerichs am Freitag vor Journalisten.

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Potsdams Chefwirtschaftsförderer Stefan Frerichs hat scharfe Kritik am Votum des Hauptausschusses geübt, das Tierheim auf dem früheren Sago-Gelände in der Michendorfer Chaussee zu bauen. „Diese Haltung ist falsch, leichtfertig und gefährlich“, sagte Frerichs am Freitag vor Journalisten. Er habe keinerlei Verständnis dafür, für „kurzfristige Lösungen langfristige wirtschaftliche Entwicklungen aufs Spiel zu setzen“.

Bekanntlich gilt das etwa 30 Hektar große Grundstück als einzige verfügbare Fläche in öffentlicher Hand, die für eine industrielle Großansiedlung geeignet ist. Das Land, dem der weitaus größte Teil der Fläche gehört, und die Stadtverwaltung hatten sich vor einigen Jahren gemeinsam darauf festgelegt, das Areal für eine solche Großansiedlung freizuhalten. So steht es auch im bislang gültigen Bebauungsplan. Sollten die Stadtverordneten dem Votum des Hauptausschusses folgen, müsste zumindest ein Teil der 22 000 Quadratmeter, die der Stadt vom Sago-Gelände gehören, für den Bau des Tierheims geopfert werden. Für den Rest einen Großinvestor zu finden, würde dann erheblich erschwert, so Frerichs. Vom Land habe man für diese Linie „ausdrückliche“ Unterstützung bekommen. Denn bereits Ende letzten Jahres hatten die Stadtverordneten der Stadtverwaltung auf Antrag der Linken aufgegeben, beim Land auf eine Teilung des Grundstücks zu drängen, um auch eine kleinteilige gewerbliche Entwicklung zu ermöglichen. Zwar habe das Land grundsätzlich erklärt, dass dies möglich sei, so Frerichs. Allerdings sei dies mit dem eindringlichen Rat verbunden worden, die alte Marschroute nicht zu verlassen, um sich die Option einer Großansiedlung nicht zu verbauen. Derartige Investitionen würden nicht zuhauf getätigt, es könne zehn bis 20 Jahre dauern, bis sich jemand finde, so der Wirtschaftsförderer.

Für das abgelaufene Jahr zog Frerichs eine positive Bilanz. Potsdam sei als Wirtschaftsstandort stabil und habe ein leichtes Wachstum verzeichnet. Unterm Strich habe es allein bis Ende September einen Zuwachs an Gewerbebetrieben um 456 gegeben – das ohnehin sehr gute Niveau von 2010 werde damit voraussichtlich sogar noch übertroffen. Erstmals seit 2008 plane man 2012 wieder eine Befragung der 200 bis 400 wichtigsten Unternehmen der Stadt, kündigte Frerichs an. Ziel sei es, die Standortzufriedenheit auszuloten und herauszufinden, wie die Wirtschaftsförderung aus Unternehmersicht noch effektiver gestaltet werden könne. Zudem soll im kommenden Jahr der erste Spatenstich für den Handwerker- und Gewerbehof erfolgen. Das lang geplante Projekt soll Handwerkern die Ansiedlung zu günstigen Konditionen ermöglichen. Da das Existenzgründerzentrum GoIn in Golm aus allen Nähten platzt, will die Stadt 2012 moderne Container aufstellen, in denen Büros und Labore gemietet werden können. pee

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