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Freude pur. Nachdem Anika Zülow (ganz links) gestern den entscheidenden Punkt zum 3:2-Sieg gegen den SV Sinsheim gemacht hatte, kannte der Jubel der Spielerinnen des Volleyball-Erstligisten SC Potsdam in der Sporthalle Heinrich-Mann-Allee keine Grenzen mehr.

© Olaf Möldner

Von Thomas Gantz: Freude pur vor vollem Haus

Volleyball: Der SC Potsdam gewann seine Erstliga-Premiere gegen den starken SV Sinsheim mit 3:2

Stand:

Es war eine Gratwanderung mit glücklichem Ausgang. Im Spiel zweier weitgehend gleichwertiger Teams gewann der SC Potsdam gestern Nachmittag sein erstes Heimspiel in der höchsten Spielklasse des deutschen Frauenvolleyballs gegen den SV Sinsheim mit 3:2 (19:25, 25:17, 26:24, 17:25, 15:7). Der hart erarbeitete Triumph über den spielstarken Mitaufsteiger aus Baden/Württemberg ist für die weiteren Perspektiven der Potsdamerinnen in der neuen Spielklasse erst einmal von großem Wert. 600 begeisterte Zuschauer, darunter sehr viel Fachpublikum wie die fast komplette Vertretung des Liga-Kontrahenten Köpenicker SC und deren Trainer Jürgen Treppner, reizten die Kapazitätsgrenze der Sporthalle an der Heinrich-Mann-Allee fast komplett aus.

Die mittlerweile 44 Jahre alte Halle war für die Bundesliga-Premiere von etlichen Helfern des mitgliederstärksten brandenburgischgen Sportvereins in einen Zustand versetzt worden, der dem Ereignis einer Bundesliga-Premiere gerecht wurde. Das Spielfeld rückte durch die dreiseitige Eingrenzung mit Hilfe von Werbebanden noch verstärkter in den Mittelpunkt der visuellen Wahrnehmung. An die vielgeschmähten Pfeiler wurden großflächige Fernsehbildschirme montiert. Im Foyer war ein eigener VIP-Bereich aufgebaut.

Alles war mit großem Aufwand und viel Liebe zum Detail hergerichtet. „Wir hatten das sehr wohl registriert und wollen da auf keinen Fall nachstehen. Es ist einfach super, dass uns das mit dem heutigen Sieg gelungen ist“, resümierte SC-Trainer Michael Merten, dessen im Spiel zu beobachtende Anspannung nach reichlich zwei Stunden purer Freude gewichen war. Merten baute seinem Kollegen Rudi Sonnenbichler eine gedankliche Brücke als er im Pressegespräch davon sprach, dass er der Überzeugung sei, „dass beide Mannschaften die Liga halten werden, wenn nicht große Probleme auf sie einstömen.“ Im Fall des SV Sinsheim war das Fehlen der Mittelblockerin und Spielführerin Julia Prus gestern schon von tieferer Bedeutung. Die Spielführerin war mit nach Potsdam gereist, konnte jedoch nach erfolgter Hand-OP nicht ins Spielgeschehen eingreifen. Ob dies beim spannungsgeladenen Hin und Her möglicherweise spielentscheidenden Einfluss hatte? Man kann darüber spekulieren. Schließlich wurde es egal, denn im Tiebreak bewiesen die Gastgeberinnen die Nervenstärke und Konstanz, die vorher durchgängig aufzubringen ihnen in den ersten vier Spielabschnitten Probleme bereitete.

Größere Sorgen hatte der SC Potsdam gestern gegen den im Schnitt größer gewachsenen SV Sinsheim nur bei der Annahme. Anika Zülow, sehr stark beginnend und dann mit einigen ungewohnten Durchhängern, brachte nach 109 Minuten reiner Spielzeit den entscheidenden Ball auf das gegnerische Spielfeld. Ungedingter Siegeswille prägte auch die Aktionenen Sandra Landvoigts und Ramona Stuckis. An ihnen richteten sich die Mitspielerinnen auf, wenn es zwischenzeitlich einmal erforderlich wurde.

Thomas Gantz

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