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Landeshauptstadt: Freude und Unmut Medienwerkstatt feiert 15-jähriges Jubiläum

Am Schlaatz - „So manche Handwerker und Künstler machen bei uns ihre ersten Schritte“, sagt Ute Parthum. Die Leiterin der Medienwerkstatt Am Schlaatz ist froh darüber.

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Am Schlaatz - „So manche Handwerker und Künstler machen bei uns ihre ersten Schritte“, sagt Ute Parthum. Die Leiterin der Medienwerkstatt Am Schlaatz ist froh darüber. In diesem Jahr feiert die etablierte Jugendeinrichtung ihr 15-jähriges Bestehen. Die Mitarbeiter der Werkstatt vermitteln Grundlagen und Spezialwissen im Umgang mit Computer, Internet, Video oder auch Fotografie. Das Angebot richtet sich vor allem an Kinder und Jugendliche im Alter von neun bis 27 Jahren.

Doch in die Freude über das Jubiläum mischt sich Unmut. Konnte die Einrichtung die Vielfalt ihres berufsorientierten Bildungsangebotes erweitern, steht sie nun vor finanziellen Einschnitten: Die Kommune verringerte mit Jahresbeginn ihre Zuschüsse. Von zwei Personalstellen wurde eine halbe gestrichen. „Dadurch müssen wir unser Angebot verringern“, sagt die Medienpädagogin. Betroffen sind kostenlose Kurse für die im Stadtteil liegende Freie Schule. „Weiterführen könnten wir sie nur, wenn die Schüler dafür zahlen.“ Doch vielen fehle dafür das Geld. Ebenso gebe es eine Kooperationen mit der Schule am Weidenhof. Die Werkstattleiterin hofft, dass die Zusammenarbeit ab dem Sommer ausgebaut wird. Denn dann ist die Weidenhofschule ganztags geöffnet.

Im Bereich der Jugendsozialarbeit wie in Jugendclubs und der Schulsozialarbeit werden bis 2010 acht Stellen in Potsdam ab- und umgebaut, sagte Jugendamtsleiter Norbert Schweers auf PNN-Anfrage. Eine Bestandsaufnahme im vergangenen Winter habe gezeigt, dass 85 Prozent der Kinder und Jugendlichen zwischen neun und 21 Jahren die Angebote wahrnehmen. Laut einer demografischen Studie verringere sich diese Hauptzielgruppe bis 2010 um 16,2 Prozent. Zwar zeichne sich ein leichter Zuwachs an Jugendlichen im Alter zwischen 14 und 18 Jahren ab. Aber demgegenüber werde eine Verringerung der Altersgruppe von schätzungsweise 38 Prozent Am Schlaatz und der Waldstadt erwartet, so Schweers. Der Verlust der Stellen könne durch Umorientierungen im Arbeitsfeld der betroffenen Einrichtungen aufgefangen und durch Drittmittel finanziert werden.

Über 5000 Kursteilnehmer und Besucher hatte die Medienwerkstatt im Jahr 2005. Nach einer Grundsanierung wurde das Haus im Februar 2005 wieder eröffnet. Statt der fünf kleinen Räume gibt es nun vier große. Dazu wurden eine so genannte Bluebox, zwei weitere Schnittplätze und ein Internet-Point eingebaut.

Anfänglich wurden in der Medienwerkstatt unter der Trägerschaft des Fördervereins für Jugend und Sozialarbeit Filme gezeigt und Filmgespräche angeboten. Es entstand eine familienfreundliche Videothek. Kinder und Jugendliche konnten eigene Hörspiele schreiben, inszenieren und produzieren. Als Videokameras, Videorekorder und Computer die heimischen vier Wände eroberten, „schafften wir High-8-Kameras und Schnittpulte an“, sagt Ute Parthum. Statt über Filme zu sprechen, stand nun die eigene Produktion im Vordergrund. Dazu wurden Grund- und Aufbaukurse für Video und Internet entwickelt, Arbeitsgruppen Film und Multimedia eingerichtet. Mit den vielfältigen Workshops wollen die Mitarbeiter präventiven Jugendmedienschutz betreiben. Ulrike Strube

Ulrike Strube

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