Von Thomas Gantz: Freundinnen sind diesmal Rivalinnen
Das Beachvolleyball-Duo Kleefisch/Köhler steht sich übermorgen in Potsdam am Netz direkt gegenüber
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Geht es um den nächsten Wettkampf, verbindet Maria Kleefisch (24) und Jana Köhler (22) ein ganz spezielles Gefühl der Vorfreude. Am kommenden Samstag treffen die beiden Volleyballerinnen im Spitzenspiel der 2. Bundesliga Nord zwischen dem SC Potsdam und NA. Hamburg II (16 Uhr, Sporthalle Heinrich- Mann-Allee) als sportliche Rivalinnen aufeinander. Mehr noch: Sie werden sich am Netz direkt gegenüberstehen. Maria Kleefisch als Diagonalspielerin des gastgebenden Tabellenführers und Jana Köhler als Außenangreiferin des aktuellen Tabellenzweiten aus Hamburg. Reichlich drei Monate nach der letzten gemeinsamen sportlichen Aktivität geschieht dies. Ende August wurden Maria Kleefisch und Jana Köhler bei den Deutschen Meisterschaften in Timmendorfer Strand Neunte.
„Wir hatten uns zwischenzeitlich mal privat getroffen und freuen uns beide sehr auf das Wiedersehen in Potsdam“, sagte Jana Köhler gestern. Die gebürtige Berlinerin studiert in Hamburg Mathematik und Biologie. Zwei Sommer lang spielte sie bisher mit Maria Kleefisch mit bemerkenswertem Erfolg die nationale Beach-Serie. Ein dritter Sommer, darüber herrscht bei den beiden längst Klarheit, wird folgen. Maria Kleefisch und Jana Köhler gelten im deutschen Beach-Hochleistungsbereich als eine der sympathischsten und menschlich am besten harmonierenden Spielgemeinschaften.
Im kommenden Jahr wollen beide erstmals international in Erscheinung treten. Den zwölf besten Teams Deutschlands ist dies im Prinzip möglich. In der Beach-Rangliste des Deutschen Volleyball-Verbandes (DVV) wurden Maria Kleefisch und Jana Köhler ausgangs der Saison 2008 auf dem achten Platz geführt. Beide werden sich nach Beendigung der laufenden Hallensaison wieder für zwei Wochen in ein Trainingslager zurückziehen und sich für die neuen Herausforderungen auf Sand fit machen. Ihnen geht es auch künftig um eine gelungene Mischung aus Spaß am Spiel auf Sand und finanziellem Erfolg. Sie hoffen, dass es ihnen gelingt, die nationale Beach-Serie von der Höhe der Preisgeldern her insgesamt lukrativer auszustatten als bislang geschehen. „Wir hätten da beide so unsere Wünsche und Vorstellungen“, sagt Maria Kleefisch.
Am kommenden Samstag spielen beide Freundinnen gegeneinander. Natürlich ist ihnen dieses Gefühl nicht fremd. Die Bedeutung des anstehenden Spieles verleiht der Sache jedoch Brisanz. Maria Kleefisch erzählte, dass man sich gegenseitig bereits hinlänglich ausgetauscht habe. Am Telefon passierte dies, garniert mit einigen flotten Sprüchen.
Ebenso wie Jana Köhler bei NA. Hamburg II fiel es ihr als Mannschaftskapitän des SC Potsdam zu Saisonbeginn nicht leicht, sich in den Start-Sechser ihres Teams hinein zu spielen. „Das war normal. Die Truppe hatte von Beginn an sehr gut gespielt“, resümiert Maria Kleefisch, die den SC Potsdam übermorgen nicht von Vornherein im Vorteil sieht. NA. Hamburg II hat als Unterbau des Erstliga-Aufgebotes 17 Spielerinnen zur Verfügung. Unter ihnen befindet sich die frühere Nationalmannschafts-Mittelblockerin Christina Benecke und die im vergangenen Sommer auch einmal beim SC Potsdam vortrainierende Angreiferin Wiebke Kotthoff.
Die dem Potsdamer Volleyball-Publikum noch einmal einen spannenden Nachmittag garantierende Partie gehen die beiden vermeintlichen Hauptdarstellerinnen ohne künstliche Verkrampfungen an. „Ich werde Jana erst einmal in die Arme nehmen. Dann werden wir spielen und sehen, wie sich die Sache entwickelt“, sagt Maria Kleefisch.
Thomas Gantz
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