
© Andreas Klaer
Landeshauptstadt: Freundschaftsinsel herausgeputzt
13 000 Frühlingsblüher und eine Baumweide gepflanzt / Zugänge zur Insel bis Ostern nicht fertig
Stand:
Innenstadt - Großputz auf der Freundschaftsinsel: Traditionell fanden sich zum Frühlingsbeginn die Mitglieder des Freundschaftsinselvereins ein – am Samstag waren es 30 –, um unter Anleitung des Fachpersonals Beete abzuharken, Wege zu fegen, Pflanzschalen neu zu bestücken und die ersten der 13 000 Hornveilchen, Vergissmeinnicht und Tausendschönchen zu pflanzen, die in diesem Jahr die Insel verschönern sollen. Insgesamt 43 000 Frühlingsblüher werden in der Stadtmitte eingesetzt. Die 75 000 Blumenzwiebeln – gesponsert von mehreren Vereinen und der Stadt – sind schon im Herbst gesteckt worden. Sie recken trotz des langanhaltenden Winters bereits im Holländischen Viertel, vor der Stadtverwaltung und am Marktcenter ihre Spitzen in die Sonne.
Hinter dem Ausstellungspavillon auf der Freundschaftsinsel erhielt auch eine Baumweide ihren neuen Standort. Vereinsmitglied und PNN-Mitarbeiterin Hella Dittfeld hat ihn der Insel gespendet. Die rund vier Meter hohe neue Weide ersetzt einen abgestorbenen Baum, der gefällt werden musste. Da der Neue durch den Einsatz der Inselfreunde für nur 250 Euro gekauft und in die Erde gesetzt werden konnte, wird der Rest der Spende in die Restaurierung der Hedwig- Bollhagen-Mauer aus Keramik-Ziegeln fließen. Nach einer Ausstellung über Bollhagen-Baukeramik vom 8. Mai bis 6. Juni im Inselpavillon soll die Mauerrestaurierung in Angriff genommen werden.
Bis zum Osterfest wird der Zugang zur Insel allerdings noch nicht fertiggestellt sein, auch wenn jetzt mit Hochdruck an der Gestaltung der Sitztreppen und der Beete gearbeitet wird. Wie Inselgärtner Jörg Näthe sagte, will man die Beete am Eingangsweg nach Ostern zügig bepflanzen. Sie werden diesmal ausschließlich mit Hornveilchen, Vergissmeinnicht und Tausendschönchen bestückt.
Zum Teil schon angelegt ist der Weg zur Inselspitze, auch er harrt der Fertigstellung und kann noch nicht betreteten werden. Ostern werden an der Wasserachse dann auch wieder die Fontänen sprudeln. Den ersten Probelauf haben sie bereits hinter sich und prompt musste eine Verstopfung der Abflüsse beseitigt werden.
Nach der Arbeit erwartete die Vereinsmitglieder und Inselbesucher dann im Ausstellungspavillon pures Vergnügen. In ihrer Ausstellung zeigte Sabine Grundmann eine frühlingshafte Modenschau, die sich erheblich von anderen Präsentationen unterschied. Die Künstlerin, die in ihrem schlanken, bodenlangen Kleid in den Farben Grün, Braun und Blau wie eine Pflanze aus dem Boden zu wachsen schien, verwendet nur Naturmaterialien und ihre Modelle sind grundsätzlich Unikate. Die aus Mecklenburg-Vorpommern stammende Künstlerin hat die japanische Shibori-Technik, bei der die Stoffe gewrungen und gepresst werden, zu hoher Vollkommenheit entwickelt. Dadurch entstehen nicht nur interessante Oberflächenstrukturen, sondern auch aparte ineinanderfließende Farbstrukturen. Außerdem verwendet Grundmann so ungewöhnliche Materialien wie Weidengeflecht und gefaltetes weiches Leder für ihre Creationen.
Auf Potsdam und das Inselfest „Feuer und Wasser“ stieß Sabine Grundmann durch ihre Freundin, die Pfarrerin der Nikolaikirchen-Gemeinde Susanne Weichenhan, richtete dort bereits eine Modenschau aus und ist für eine Wiederholung in diesem Jahr im Gespräch. Der mit China verbundene Verein Teehausgalerie Potsdam möchte zudem einen Auftritt der Künstlerin in der Volksrepublik China anbahnen. Felicitas Degenhauer
Felicitas Degenhauer
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