Landeshauptstadt: Friedhof rückt vor

Fahrland - Matthias Klipp (Bündnisgrüne) zog gestern nach einem Rededuell mit Claus Wartenberg (SPD) in der Abstimmung im Stadtparlament den Kürzeren. Mit 18 zu 17 Stimmen verhalfen die Stadtverordneten dem Fahrländer Bebauungsplan Nr. 4 „Am Friedhof“ zur höchsten Bearbeitungpriorität. Dafür hatte sich Ortsvorsteher Wartenberg namens des Ortsbeirates stark gemacht. Vehement, aber vergebens argumentierte der Baubeigeordnete Klipp dagegen. Mit der Bebauung des Areals am Friedhof verschwinde einer der letzten „Schandflecke“ im Ortskern, erklärte Wartenberg in einem Brief an die Stadtverordneten. Klipp sah dagegen ganz andere Beweggründe für eine schnelle B-Plan-Bearbeitung und somit einer Schaffung von Baurecht am Friedhof: Der „Druck der schnellen Verwertung privater Grundstücke“ könne kein Argument sein. Klipp stellte dem B-Plan „Am Friedhof“, bei dem höchstens 25 bis 35 Wohneinheiten neu geschaffen würden, den B-Plan für die Kaserne Krampnitz gegenüber, bei dem 1000 Wohneinheiten in Aussicht stehen. Er stellte in Aussicht, im kommenden Jahr noch einmal neu darüber zu diskutieren – was nach dem gestrigen Beschluss zunächst nicht mehr notwendig erscheint. Offenbar überzeugten Wartenberg und sein Stellvertreter Olaf Willuhn unter anderem mit dem Verweis auf die Möglichkeit der Lösung eines weiteren dringenden Problems in Fahrland durch die Erstellung des B-Planes – durch Schaffung eines noch immer fehlenden sicheren Schulwegs aus den Wohngebieten Königsweg und Eisbergstücke.

Die Stadt hatte bei der Aufstellung der Prioritätenliste für die B-Pläne postuliert, dass mindestens ein Planwerk aus jedem Ortsteil in die höchste Priorität eins kommt. Dadurch entstand für Fahrland eine Konkurrenz zwischen dem B-Plan für Krampnitz und den für den Friedhof. Durch die Absicht Klipps, Krampnitz zu einem Entwicklungsgebiet zu machen, falle diese Konkurrenz weg, argumentierte Wartenberg – und überzeugte. gb