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Später als angestrebt werden die Gerüste an den Kolonnaden gegenüber dem Neuen Palais fallen. Bis zum 300. Geburtstag Friedrichs des Großen im Januar 2012 kann nur der Mittelteil des Natursteinbauwerks fertig gestellt werden.

© Andreas Klaer

Landeshauptstadt: „Friedrich 300“ auf der Baustelle

Schlösserstiftung kann Vorhaben zum Geburtstagsjubiläum des Königs nicht rechtzeitig abschließen

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Die groß angelegten Jubiläumsfeierlichkeiten zum 300. Geburtstag des bedeutendsten Preußenkönigs, Friedrich II., werden im Jahr 2012 weitgehend auf einer Baustelle stattfinden. Nach PNN-Informationen kann die Schlösserstiftung von den am Neuen Palais vorgesehenen Vorhaben weder die Sanierung der Kolonnaden, noch die Generalreparatur der als Festplatz vorgesehenen Mopke, noch den Neubau einer Gaststätte termingerecht abschließen.

Auf der größten Baustelle in Sanssouci, den die Communs verbindenden Kolonnaden gegenüber der Hauptfront des Neuen Palais, soll die Sanierung nunmehr schrittweise abgeschlossen werden. Zum Geburtstag des Königs am 17. Januar 2012 wolle man das in der Mitte stehende Triumphtor übergeben, erklärte Stiftungs-Baudirektor Alfons Schmidt auf PNN-Nachfrage. Für die beiden seitlichen Säulenreihen sei dies erst im Laufe beziehungsweise am Ende der Saison möglich. Die Verzögerungen ergeben sich auch aus der Entscheidung, die Arbeiten in der kalten Jahreszeit auszusetzen. Laut Schmidt würde ein aufwändiger Winterbau die ursprünglich auf gut elf Millionen Euro angesetzten Kosten weiter nach oben treiben.

Die Kolonnaden waren von 1766 bis 1769 errichtet worden. Mit insgesamt 122 Säulen und 42 Skulpturen zum Thema „Krieg und Frieden“, zwei von Obelisken gekrönten Pavillons und einem als Triumphtor gestalteten Mittelteil sind sie eines der bedeutendsten europäischen Natursteinbauwerke des Barock. Ihre Wiederherstellung war von der Generaldirektion der Stiftung zum „Flaggschiff“ der Jubiläumsvorhaben erklärt worden. Zum Friedrich-Geburtstag 2012 sollten die Kolonnaden und das Neue Palais den architektonischen Rahmen für die Feierlichkeiten bilden.

Der Mopke benannte Platz zwischen König Friedrichs größtem Schlossbau und den Kolonnaden soll darüber hinaus zu einem der schönsten deutschen Festplätze, unter anderem für die Musikfestspiele Sanssouci und die Schlössernacht, gestaltet werden, wie er es in der Königs- und Kaiserzeit schon einmal war. Doch auch daraus wird so schnell nichts. Statt einer Generalsanierung sieht die zuständige Gartendirektion der Stiftung vorerst nur die Reparatur von Gefahrenstellen der zweieinhalb Jahrhunderte alten denkmalgeschützten Pflasterung vor.

Den Besuchern des Friedrich-Jubiläums wird entgegen der Zusage der Stiftung am Neuen Palais auch kein Gaststättenneubau zur Verfügung stehen. Dessen Fertigstellung wird entgegen der Realität auf den Internetseiten der Stiftung immer noch für 2012 angekündigt. Marketingchef Heinz Buri stellt aber nicht nur den Termin der Fertigstellung, sondern den Bau der Gaststätte überhaupt in Frage, die auf dem Gelände der Bildhauerwerkstatt neben dem Haupteingang zur Mopke entstehen sollte. Für diesen problematischen Standort konnte bisher kein Pächter gewonnen werden. Gelingt dies auch weiterhin nicht, wolle man zum Jubiläum dort zunächst eine temporäre Gaststätte einrichten, erklärte der Baudirektor. Inzwischen hat die Stiftung den 31. Dezember dieses Jahres als Kündigungstermin für die Bildhauer zurückgenommen.

Von den Vorhaben, die bis zum Jubiläum abgeschlossen werden sollen, bleibt damit aktuell die Restaurierung der Räume im Unteren Fürstenquartier des Neuen Palais, die 2012 die Jubiläumsausstellung für Friedrich den Großen aufnehmen sollen. Nach wie vor nicht geklärt werden konnte die Einbeziehung der beiden Prunkräume Marmor- und Grottensaal, deren Zwischendecke nicht tragfähig ist.

Keinen Zweifel gibt es laut Buri dagegen daran, dass das im Südtor-Gebäude am Neuen Palais auszubauende moderne Besucherzentrum bis zum Friedrich-Jubiläum in Betrieb geht. Hier soll es dann auch ein kleines Café geben. Erhart Hohenstein

Erhart Hohenstein

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