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Landeshauptstadt: Friedrichs süße Seite

Schokoladen-König auf der Grünen Woche

Stand:

Zu seinem 300. Geburtstag kann Preußenkönig Friedrich II. seine Schokoladenseite zeigen. Die Confiserie Felicitas, die seit 2010 in Potsdam Bio-Schokolade herstellt, hat Friedrich samt Dreispitz in Vollmilch- und Zartbitterschokolade gegossen und präsentiert ihn pünktlich zur Grünen Woche und zum Friedrich-Jahr. Der Stand ist dicht umlagert. So süß aufbereitet ist der König besonders sympathisch. Neben der Friedrich-Büste gibt es auch noch eine Friedrich-Praline und Kartoffeln. Die setzte der König bekanntlich als Grundnahrungsmittel in Preußen durch. Bei der Confiserie ist sie allerdings aus Marzipan. Auch der Sellendorfer Kartoffelschnaps, der am Stand angeboten wird, dürfte etwas edler ausfallen als der zu Friedrichs Zeiten. Die Confiserie ist zum dritten Mal auf der Grünen Woche vertreten und zum heutigen Brandenburgtag will die Chefin der Schokoladenmanufaktur, Goedele Matthyssen, ihren „Landesfürsten“, Ministerpräsident Matthias Platzeck, persönlich begrüßen. Der muss nicht einmal Werbung für die Schokolade machen, denn der Absatz boomt.

Nicht ganz so steil aufwärts geht es mit dem Absatz der Bäckerei Fahland, obwohl auch die nach der Wende Filiale um Filiale neu eröffnete. Elf sind es jetzt insgesamt. „Wir sind seit 12 Jahren auf der Grünen Woche“, erzählt Verkaufsleiterin Daniela Köppe. Man habe bisher einen eigenen Stand gehabt, nutze nun aber den Gemeinschaftsstand der Stadt mit, sagt Köppe und setzt auch in anderer Hinsicht auf Gemeinschaftswerk. Zur diesjährigen Grünen Woche wird ein Mühlenbrot neu angeboten. Das Bio-Dinkelmehl dafür – gemischt mit Bio-Roggenvollkornmehl – stammt aus der Fahrländer Mühle und dorthin wird auch das fertige Brot geliefert.

Zum deftigen Brot kann das kräftige Bier der Braumanufaktur Fortshaus Templin getrunken werden. Auch das ist als Bio-Bier im Angebot. Dass man mit Bier jedoch auch malen kann, ist zwar nicht neu, doch zum ersten Mal zeigt Restaurator Ulrich Kopelius auf der Grünen Woche, wie Bier-Malerei aussieht. Bier wird zum Bindemittel für die Farbpigmente und das Ganze nennt sich „Biorello“, eine Wortneuschöpfung für die Maltechnik. Doch Bier als Bindemittel zu nutzen ist alt und wurde vielfach eingesetzt, wenn zum Beispiel Holzmaserung nachgeahmt werden sollte. Im August will Kopelius beim Handwerkermarkt im Forsthaus Templin zelebrieren, wie mit Bier gemalt und restauriert werden kann.

Seit der Eingemeindung von umliegenden Dörfern ist Potsdam zur Landeshauptstadt mit dem größten Landwirtschaftsanteil geworden und brüstet sich gern damit. Heidi Kleinert vom Obstgut Marquardt findet, dass sich die Wahrnehmung der ländlichen Bereiche gebessert habe. Außerdem setzt sie auf Optimismus. Nach dem schlechten verregneten Obstjahr 2011 könne es nur besser werden. Außerdem sei die Eingemeindung jetzt genau zehn Jahre her und da gebe es sicher Aktionen im ländlichen Bereich und Diskussionen, wie die Stadt ihre lokalen Lieferanten von frischem Obst und Gemüse stärken kann. dif

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