Sport: Friesack besaß den längsten Atem
Unbeständigkeit prägte den Titelkampf in der Fußballkreisliga Havelland-Mitte
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Unbeständigkeit prägte den Titelkampf in der Fußballkreisliga Havelland-Mitte Eine spannende und anstrengende Saison liegt in der Kreisliga Havelland-Mitte hinter den Beteiligten. Bis weit in das Frühjahr sorgten vereiste oder schlammige Plätze für insgesamt 46 Spielausfälle. An einen interessanten Meisterschaftskampf sind die Fans zwischen Friesack und Beelitz gewöhnt. Das war dieses Jahr nicht anders. Ein halbes Dutzend Mannschaften hatte drei Wochen vor Saisonende noch Chancen auf Platz eins. Alle Kandidaten übertrafen sich in Unbeständigkeit. Selbst der neue Meister Eintracht Friesack, der sich in der vorletzten Runde entscheidend absetzte, kassierte acht Niederlagen. Von Bornims Ausrutschern gar nicht erst zu sprechen. Manche Niederlagen der Randpotsdamer waren fast schon peinlich. Nach zahlreichen Abgängen hatten nur wenige der Mannschaft eine gute Platzierung zugetraut. Dann war auf einmal die Chance da, Meister zu werden. Mit dieser nervlichen Belastung kam die Elf wohl nicht zurecht. Anders ist es kaum zu erklären, dass gegen Absteiger Caputh und die Potsdamer Sport-Union 04 jeweils nur ein Punkt geholt wurde. Klare Heimniederlagen gegen die Mitbewerber um die Meisterschaft, Potsdamer Kickers 94 (0:4) und Brieselang (2:6) gaben Bornim, das vom 6. bis zum 19. Spieltag an der Tabellenspitze stand, den Rest. Mit Friesack setzte sich am Ende wohl doch das beständigste Team durch. Zudem hatte es in Matthias Meinecke einen überragenden Torschützen, der 39mal traf. Da bleibt zu wünschen, dass der Stürmer in der Landesklasse ein ähnliche Rolle spielen kann und der Meister unseren Fußballkreis dort würdig vertritt. Beim Vizemeister SV Babelsberg 03 III wird man sich Gedanken über eine Verjüngung machen müssen. Auch hier galt: Neben durchaus guten Spielen gab es zu viele unnötige Punktverluste, die schließlich den Titel kosteten. Beim Pokalendspiel wurde die Misere noch einmal deutlich: Babelsbergs „Alte Herren“ verloren gegen den Kreisklassenvertreter Schönwalde sang- und klanglos 0:4. Mit Platz drei darf Aufsteiger Potsdamer Kickers zufrieden sein. Er bot mit einem Altersdurchschnitt von 21 Jahren die jüngste Truppe auf, und der gehört die Zukunft. Eine starke Saison hat die SG Saarmund gespielt. Rang vier war das beste Ergebnis der letzten Jahre. Sogar der Titelgewinn war zeitweise greifbar. Letzter im Sextett der Meisterschaftsanwärter wurde am Ende Grün-Weiß Brieselang. Auch beim Landesklassenabsteiger folgten tollen Spielen richtige „Hänger“. Der Rest des Feldes hatte mit dem Titelkampf nichts zu tun. Am dichtesten dran war noch der FSV Wachow/Tremmen in seinem zweiten Kreisligajahr. Den Achten Blau-Weiß Beelitz trennten von Wachow bereits elf Zähler. Für die an Abstiegskampf gewohnten Beelitzer bedeutet das allerdings ein gutes Abschneiden und hoffentlich eine Option auf die Zukunft. Einen Absturz vom 2. auf den 10. Tabellenplatz erlebte der Paulinenaue/Hertefelder TSV. Ab dem 12. Spieltag lief nichts mehr. Zufrieden sein darf dagegen der RSV Eintracht Teltow. Der Neuling hielt nach miserablem Saisonbeginn die Klasse. Immerhin weiß man an der Zillestraße nun, wo es in der Kreisliga langgeht. Andere hatten damit ein paar mehr Probleme: die Potsdamer Sport-Union 04, der TSV Perwenitz, VfL Nauen II und ESV Lok Seddin. Wenigstens retteten sie sich aber vor dem Abstieg. So blieb der schwarze Peter beim Caputher SV und der SG Geltow. Über Mangel an Toren mussten sich die Fans nicht beklagen. Nur drei Spiele endeten 0:0. Immerhin wurden in den 240 Begegnungen 980 Treffer erzielt, ein Durchschnitt von 4,08. Hinter Friesacks Matthias Meinecke (39) folgen in der Torjägerliste Stefan Ristow (Wachow/30), Patrick Schlüter (Brieselang/23) und Fabian Fleischer (Beelitz/20). Die Fairplay-Wertung gewann der RSV Eintracht Teltow vor Perwenitz und Saarmund. Insgesamt zückten die Schiedsrichter 33mal die Rote Karte. 44 Akteure mussten mit Gelb/Rot vorzeitig vom Feld. H.-J. Schmidt
H.-J. Schmidt
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