Landeshauptstadt: „Frische- Express“ aufs Abstellgleis Bahnhofspassagen: Kein Vertrag für Obsthändler

Innenstadt/Werder - Der Werderaner Obsthändler Helmuth Kagel muss seinen Obstladen „Frische-Express“ in den Potsdamer Bahnhofspassagen zum 1. Januar 2011 aufgeben. Kritik daran üben nicht nur Kagel und seine vier Mitarbeiter, sondern auch Reisende, die regelmäßig Kunden des „Frische-Express sind. Es werden bereits Unterschriftenlisten ausgelegt, wie ein Kunde den PNN erklärte. Kagel sagte, ihm sei der Pachtvertrag nicht verlängert worden. Er sei seit sieben Jahren im Bahnhofs-Center ansässig. Sein Pachtvertrag sei jährlich verlängert worden – nun jedoch nicht mehr. Kagel zufolge wolle sich eine große Optikerkette vergrößern und seine 100 Quadratmeter Ladenfläche übernehmen. Als Alternative sei ihm vom Vermieter angeboten worden, sich einen Teil des leer stehenden Bereiches der Bahnhofspassagen auszubauen. Dies sei jedoch mit Umbaukosten von bis zu 50 000 Euro verbunden. Das jedoch könne er sich nicht leisten, so Kagel: „Ich mit meinen paar Bananen “

Der Obsthändler erklärte weiter, bis auf die Bananen vermarkte er nur Produkte aus der Werderaner Region. Er habe sich nach Jahren der Arbeitslosigkeit vor zehn Jahren als Obsthändler selbstständig gemacht. In den Bahnhofspassagen habe er immer pünktlich seine Miete entrichtet. „Ich kenne im Gegensatz dazu Mieter, die nicht pünktlich zahlen“, so Kagel. Seinen vier Angestellten drohe nun die Arbeitslosigkeit.

Karsten Pannek vom Vermietungsmanagement der Firma Wealthcap bestätigte gestern den PNN, dass der Vertrag für Kagels „Frische-Express“ nicht verlängert wird. Er sei bestrebt, einen „optimalen Mieter- und Branchenmix zu erhalten“. Es habe sich jedoch keine geeignete Fläche gefunden, auf die er und Kagel sich hätten einigen können. Das Angebot eines auf zwei bis drei Monate befristeten Marktstandes habe Kagel nicht annehmen wollen. „Und was soll ich dann machen?“, fragt Kagel resigniert. gb