Landeshauptstadt: Fristverlängerung für Künstler in der Scholle

Potsdam-West - Neue Gnadenfrist für die Scholle: Der Mietergemeinschaft des von der Heilig-Kreuz-Gemeinde verkauften Künstlerhauses in der Geschwister-Scholl-Straße 51, das auch die Geschäftsstelle des Stadtteilnetzwerks Potsdam-West beherbergt, wurde vom neuen Eigentümer bis Ende Juni Bleiberecht eingeräumt. Das sagte Netzwerk-Geschäftsführer Daniel Zeller auf PNN-Anfrage.

Kürzlich war noch der März als Auszugstermin genannt worden. „Ein geordneter Umzug ist aber erst im Sommer denkbar“, sagte Zeller mehrmals. Vor allem fehlt nach wie vor eine alternative Unterkunft. Man habe mehrere Immobilien im gesamten Stadtgebiet geprüft. „Meist waren Miete oder nötige finanzielle Investitionen zu hoch, hingegen der Platz zu gering.“ Die Stadtverwaltung, die von den Stadtverordneten zur Hilfe bei der Immobiliensuche verpflichtet worden ist, konnte bisher kein konkretes Angebot vorweisen. Die Stadt könne 2013 auch nicht den Mietzuschuss für das Stadtteilnetzwerk erhöhen, so Zeller. Er bedaure vor allem das Auseinanderbrechen der Künstlergemeinschaft. Was die Suche nach einem neuen Haus erschwert: Außer Ateliers und Proberäumen müssen die offene Werkstatt sowie Lagerräume untergebracht werden.

Trotz der ungewissen Zukunft findet am Wochenende das Festival „Scholle to go“ statt – mit Live-Musik und offenen Ateliers. Am heutigen Samstagnachmittag sind Familien eingeladen, ab 20 Uhr legt ein DJ auf. Am Sonntag ist der Reggae-Musiker Mellow Mark beim Mit-Bring-Lunch ab 11 Uhr zu Gast. spy