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Sport: Frohe Kunde via Computer

Potsdams 400-Meter-Spezialistin Claudia Hoffmann läuft bei den Hallen-EM solo und mit der Staffel

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Gestern schlief Claudia Hoffmann etwas länger. Sie hatte trainingsfrei, „und dann geht man so einen Tag etwas gemütlicher an“, sagte Potsdams Mittelstrecklerin, die am Sonntag bei den Deutschen Hallenmeisterschaften der Leichtathleten in Leipzig erfolgreich den Titel über 400 Meter verteidigt hatte. Dabei verpasste sie mit 52,50 Sekunden zwar erneut knapp die Normzeit für die Hallen-Europameisterschaften (52,40/PNN berichteten), aber insgeheim hoffte sie doch auf ein Ticket nach Birmingham, da der Deutsche Leichtathletik-Verband dort eine Viermal-100-Meter-Staffel laufen lassen will. Hoffmanns erster Griff galt deshalb gestern nach dem Aufstehen ihrem Computer. „Ich habe erstmal den Rechner hochgefahren – aber noch nichts entdeckt.“ Am Mittag kam dann die erlösende Information via Internet: Der DLV nominierte die 24-Jährige für die Hallen-EM vom 2. bis 4. März, bei denen insgesamt je 15 Frauen und Männer Deutschland vertreten sollen. Die Potsdamerin wird dann die 400 Meter einzeln und in der Staffel laufen.

„Ich habe gleich meinen Trainer Frank Möller angerufen, der sich ebenso freute wie ich. Natürlich ist die Erleichterung jetzt groß“, erzählte Claudia Hoffmann nach dieser Entscheidung des Bundesausschuss Leistungssport des DLV. „Da laut Zeitplan Vor- und Endlauf des Einzelrennens am Freitag und Sonnabend stattfinden und die Staffel erst am Sonntag dran sein wird, ist das auch zu schaffen.“

Was in Birmingham für sie im internationalen Vergleich möglich sein wird, vermochte Hoffmann gestern noch nicht zu sagen. „Ich werde mir am Dienstag mit meinem Trainer mal die Bestenliste angucken. Außerdem muss man abwarten, wer dann bei den EM wirklich alles am Start ist“, meint die Sportsoldatin, die mit ihrer Zeit von Leipzig gestern in der europäischen Jahresbestenliste auf Rang elf stand. „Ich hoffe für meine Einzelrennen vor allem, nochmal richtig Gas geben und eine schnelle Zeit laufen zu können. In der Staffel wollen wir mehr – möglichst eine Medaille.“ Die Russinnen seien zwar eine Klasse für sich, aber die anderen Nationen hätten auch meist nur ein, zwei wirklich schnelle Läuferinnen.

Zuvor wird Claudia Hoffmann am Freitag beim Internationalen Erdgas-Hallenmeeting in Chemnitz nochmal die 200 Meter mit einem besonderen Ziel laufen: „Ich will endlich unter 24 Sekunden bleiben und bei meiner Bestzeit die 23 vor dem Komma haben.“ Zunächst aber genoss die Potsdamerin gestern ihren freien Tag – und die frohe Kunde. Michael Meyer

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