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Streit um ehemaliges KGB-Gefängnis: Fronten verhärtet nach Angriff auf Gedenkstätten-Leiterin
Zwischen dem Opferverein und der Gedenkstätte Leistikowstraße Potsdam knirscht es seit längerem - nun droht ein Bruch.
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Nach einem Angriff auf die Leiterin der Einrichtung, Ines Reich, hat die Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten den Gedenkstättenverein zu einer fairen und sachlichen Zusammenarbeit aufgefordert. „So lange dies nicht der Fall ist, ist eine Kooperation schwierig“, sagte Stiftungs-Sprecher Horst Seferens am Dienstag. Die Zusammenarbeit müsse grundsätzlich geklärt werden. Ein Mitglied des Vereins hatte die Leiterin körperlich angegriffen und mit dem Tod bedroht. Laut Stiftung wurde Anzeige gegen den Mann erstattet.
In den Räumen der heutigen Gedenkstätte befand sich von 1945 bis 1983 das zentrale Untersuchungsgefängnis der sowjetischen Spionageabwehr in Ostdeutschland.
In der Vergangenheit habe es immer wieder Angriffe gegeben auf Reich oder auch den Stiftungsdirektor Günter Morsch, so Seferens.
„Dies schafft ein Klima, das solchen Dingen Vorschub leistet“, meinte er. Der Vorsitzende des Vereins, Richard Buchner, wies dies entschieden zurück. Zwar distanzierte er sich von dem Verhalten des Mitglieds. „Das war eine Entgleisung, die völlig unangemessen war“, sagte Buchner.
Die Kritik an der Leitung der Gedenkstätte ist aus seiner Sicht jedoch gerechtfertigt. Sie wähle mit der neuen Ausstellung, die am 18. April eröffnet werden soll, ein falsche Perspektive. Nach Ansicht des Vereins wird das Leiden der Opfer nicht adäquat dargestellt. Die Stiftung weist dies zurück. So thematisiere die neue Schau allein 50 Biografien ehemaliger Häftlinge. dpa
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