zum Hauptinhalt
Bepflanzt. Ein Gärtner harkt im Park Sanssouci unweit der Neptungrotte zwischen frisch gepflanzten Stiefmütterchen.

© Robert Schlesinger/dpa

Landeshauptstadt: Frühlingszauber mit Krokussen und Winterlingen

Potsdam blüht auf – die ersten warmen Tage des Jahres bedeuten Pflanzzeit für Gärtner von Sanssouci

Stand:

Nach dem kalten Winter sehnlichst erwartet: Seit dem Frühlingsanfang zeigten sich in Potsdam zarte blühende Schönheiten in den Farben des Regenbogens. „Die Pflanzenwelt steht in den Startlöchern“, sagte der Chefgärtner der Freundschaftinsel, Jörg Näthe, in der Landeshauptstadt. Auf der idyllisch zwischen zwei Havelarmen gelegenen Landschaft haben sich bereits dichte Teppiche von Wildkrokussen, Schneeglöckchen und die Winterlinge in üppiger Pracht ausgebreitet. Hingucker in der Stadt sind derzeit die weiß-rosa blühende Winterheide und die ersten pelzigen Kätzchen der Weiden. Im Park von Sanssouci kommen unterdessen tausende Stiefmütterchen in die Beete. Sie wurden seit vergangenem Sommer aus Samenkörnchen in den eigenen Gärtnereien herangezogen. „Die Besucher sollen sich an dem Anblick erfreuen, der schon Preußenkönig Friedrich II. verzauberte“, sagte Parkrevierleiter Heiko Muschick. Zwischen 1740 bis 1750 galt bei der Parkgestaltung „weniger ist mehr“. Die Pflanzensorten seien nicht so raffiniert gewesen. „Nur einfache Tulpen, mit wenigen schlicht geformten Blättern“, erzählt der Gärtner. Sorten wie „Keizerskroon“ und „Orange Nassau“ geben den Geschmack jener Zeit wieder. Seine Kollegen, die für die Gestaltung der Grünflächen vor Schloss Charlottenhof zuständig seien, könnten mehr aus dem Vollen schöpfen. „Hier gibt der Barock den Ton an, mit schwelgerischen Sorten“, erzählt er. Bislang lugen im Park von Sanssouci die gesetzten Tulpen und Narzissen nur etwa anderthalb bis zwei Zentimeter aus dem Boden. Muschick ist aber zuversichtlich, dass sich bis Ostern die ganze Blütenpracht in den fantasievoll angelegten Rabattenmustern entfaltet hat. In die Erde kommen noch Tausendschönchen, Primeln, Vergissmeinnicht und Goldlack. Er hofft, dass in den gut vier Wochen nicht die Nachtfröste die Pflanzen im Wachstum aufhalten. Nachts kann es noch immer bitterkalt werden. „Temperaturunterschiede von bis zu 15 Grad sind möglich“, warnt Dorothea Paetzold vom Deutschen Wetterdienst in Potsdam. Für Topfpflanzen gilt deshalb weiter: nachts wieder rein ins Haus. Die wertvollen Kübelpflanzen von Sanssouci dürfen daher erst im Mai die schützenden Räume der Orangerie verlassen. Guja

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })