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Landeshauptstadt: Frust am Lustgarten

Bürgerinitiative will gegen Flottenbau demonstriern. Die Flotte selbst fordert eine Entscheidung

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Der Streit um einen künftigen Standort für die Weisse Flotte geht in die nächste Runde: Für den heutigen Monatg ruft die Bürgerinitiative rettet den Lustgarten zu einer Demonstration auf. Ab 19 Uhr soll im Lustgarten gegen einen dauerhaften Neubau der Weissen Flotte neben dem Hotel Mercure protestiert werden.

Hintergrund ist die bevorstehende Sitzung der Stadtverordneten am Mittwch. Dann soll auch über einen Neubau der Weissen Flotte inklusive eines zweistöckige Restaurants entschieden werden. Eine jetzige Festlegung auf diesen Standort sei grob fahrlässig, da die derzeitig ungeklärte Situation über die Zukunft des Hotels nach dem Verkauf durch die Blackstonegruppe der Stadt alle Handlungsalternativen raube, teilte die Bürgerinitiative mit. Die Konkretisierung der Sanierungsziele für den Lustgarten werde so extrem erschwert. Der Beschluss der Stadtverordnetenversammlung von 2010 habe die Öffnung der Sichtachse vom Landtag zum Lustgarten vorgesehen. Der Weissen Flotte sollte dabei eine temporäre Lösung bis zum Abriss des Hotel Mercure erlaubt werden. Davon könne bei einer jetzigen Festlegung keine Rede mehr sein, hieß es. Die Bürgerinitiative fordert nun, das Ergebnis des moderierten Werkstattverfahrens als Grundlage für eine weitere Entscheidung zu nutzen, statt sich komplett darüber hinwegzusetzen. Auch eine temporäre Lösung lehnt die Bürgerinitiative ab: Der Rückbau sei eine Illusion, denn in der Stadt wäre es niemanden zu vermitteln, Ausgleichszahlungen in Millionenhöhe zu zahlen. Die Bügerinitiative fordert daher, dass am Mittwoch keine Entscheidung für diese Lösung gefällt wird.

Im Gegensatz dazu fordert die Weisse Flotte selbst, dass die Stadtverordneteneine verbindliche Entscheidung fällen. In einem offenen Brief haben sich die Geschäftfüher Jan Kehman und Jörg Winkler an den Oberbürgermeister und die Stadtverordneten gewandt. Darin fordert die Weisse Flotte die Anbauvariante am bestehenden Hafengebäude. Nach dem seit längerer Zeit feststehe, dass Hasso Plattner keine Kunsthalle auf dem Grundstück des jetzigen Hotels Mercure errichte, liegen alle Voraussetzungen für die Genehmigung eines Erweiterungsbaus, wie bereits im Jahr 2010/2011, vor, heißt es in dem Schreiben. Es existiere ein ausverhandelter Erbbaurechtsvertrag für die erforderlichen Grundstücksflächen, ein Bauantrag für den Erweiterungsbau liege der Verwaltung ebenfalls vor. Damit würde der Siegerentwurf aus dem im Jahr 2010 von der Stadtverwaltung initiierten Wettbewerbsverfahrens von Flottenarchitekt Karl-Heinz Winkens realisiert werden können. Die Weisse Flotte sei nach wie vor bereit, nach 20 Jahren sowohl den Erweiterungsbau als auch das bestehende Hafengebäude entschädigungslos zurückzubauen, wenn das Hotel Mercure zu diesem Zeitpunkt tatsächlich abgerissen würde. Nach achtjähriger Diskussion über die Standortfrage müsse jetzt endlich eine Entscheidung getroffen werden, um dem Unternehmen die notwendige Planungssicherheit zu geben. mar

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