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Sport: Frust von der Seele gespielt

Navina Omilade: Wir wollen in Brauweiler ins Pokal-Finale

Stand:

Navina Omilade: Wir wollen in Brauweiler ins Pokal-Finale Was wird Navina Omilade am 29. Mai dieses Jahres tun? (lacht) Eine gute Frage. Am nächsten Montag kann ich die beantworten, heute nicht. Ich weiß schon, worauf Sie hinaus wollen, aber ich werde jetzt noch nichts zum DFB-Pokalfinale sagen. Wir dürfen nämlich nicht überheblich sein und so tun, als hätten wir das Halbfinale am Sonntag in Brauweiler bereits gewonnen. Das Finale ist ein Traum. Den zu verwirklichen wird aber schwer. Dazu müssen wir erstmal in Brauweiler gewinnen. Wo der FFC Turbine den vierten Endspiel-Anlauf nach 1999, 2001 und 2002 unternimmt. Gibt es schon das sprichwörtliche Kribbeln vor der Partie? Und ob! Wir sind alle total heiß auf das Spiel und wollen es endlich packen. Und wir werden alles tun, um das Endspiel diesmal wirklich zu erreichen. Freuen Sie sich auch persönlich, an Ihrer alten Wirkungsstätte aufzulaufen? Natürlich. Der Platz und die Leute dort sind mir noch vertraut, was vielleicht ein Vorteil ist. Aber im Spiel sind die alten Bekannten alle meine Gegner. Hat sich der FFC Brauweiler Puhlheim seit Ihrem Weggang im Sommer 2002 stark verändert? Nicht so sehr. Der harte Kern ist noch da, wie Nicole Brandebusemeyer, Sonja Fuss und Iris Flacke, um nur einige zu nennen. Aber ich habe kaum noch Kontakt zu den ehemaligen Mitspielerinnen, höchstens am Rande von Turnieren oder bei der Nationalmannschaft, wo auch Sonja Fuss immer dabei ist. Ich hatte dort vier schöne Jahre, an die ich gute Erinnerungen haben. Aber ich bin alles andere als unglücklich, jetzt in Potsdam zu spielen. Welche Erinnerungen haben Sie denn an den DFB-Pokal – außer an das Ausscheiden mit Turbine Potsdam in der vergangenen Saison schon in der ersten Hauptrunde in Hamburg? Bevor ich ich 1997 zu Brauweiler ging, stand die Mannschaft im Pokalfinale, zu dem sie mich nach Berlin eingeladen hat. Ich saß dort dann auf der Tribüne des Olympiastadions und erlebte anschließend auch die Feier des Pokalsiegers Brauweiler mit. Das war schon ein Wahnsinnserlebnis und ich habe seither immer davon geträumt, selbst einmal dort unten auf dem Rasen zu spielen. Bis heute hat das nicht geklappt. Deshalb hoffe ich, dass es 2004 endlich soweit ist. Was wird Turbine jetzt in Brauweiler vor allem machen müssen, um den Bock endlich umzustoßen? Es wird auf unsere Einstellung ankommen. Wenn die bei allen stimmt und wenn alle alles geben, kann uns – glaube ich – keiner schlagen. Unser Problem ist, das wir uns meist selbst schlagen. So war das auch zuletzt zu Hause gegen den FFC Frankfurt. Da waren wir im Kopf nicht ganz klar und haben uns selbst ein Bein gestellt. Wenn wir als Mannschaft richtig gut drauf sind, spielen wir einen Riesenfußball. Ist durch das 6:0 am vergangenen Sonntag im Meisterschaftsspiel beim SC Freiburg die Heimniederlage gegen Titelverteidiger Frankfurt wieder aus den Köpfen Ihrer Mannschaft? Auf jeden Fall. Wir wissen alle, dass dieses 0:3 ein Ausrutscher war, dass wir zum falschen Zeitpunkt so schlecht drauf waren. In Freiburg haben wir uns den Frust von der Seele gespielt. Jetzt sind wir wieder gut drauf und wissen, was wir können.Wir haben schöne Spielzüge gezeigt und auch nicht gerade wenig Tore geschossen. Das gab natürlich Selbstvertrauen für das Spiel in Brauweiler. Wobei Sie selbst auch nicht schlecht aussahen, oder? Es ist wirklich super gelaufen. Ich habe drei Vorlagen für Tore gegeben und war auch am Freiburger Eigentor beteiligt. Schade, dass die Wendlinger noch an den Ball gekommen ist, sonst wäre es mein Tor gewesen Sie machen jetzt nebenbei ein Praktikum beim Landessportbund Brandenburg. Warum? Das ist ein vierwöchiges Betriebspraktikum für mein Grundstudium Sportwissenschaft an der Potsdamer Uni. Ich studiere zusammen mit Viola Odebrecht und wir machen jetzt auch zusammen dieses Praktikum, in dem wir als Projekt die internationale Arbeit der Sportvereine im Land Brandenburg erfassen. Am Freitag ist unser letzter Tag, anschließend denke ich nur noch an das Spiel in Brauweiler. Das ist sozusagen perfekt getimt. Das Interview führte Michael Meyer

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