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Landeshauptstadt: Fuchsbandwurm: Geringe Infektionsgefahr in Potsdam

Keine übertriebene Angst vor dem Fuchsbandwurm: Nach Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) in Berlin wurde in Potsdam 2013 noch nicht eine Erkrankung des Menschen mit dem Fuchsbandwurm (Echinococcus multilocularis) gemeldet. In Deutschland sind es bis zum 1.

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Keine übertriebene Angst vor dem Fuchsbandwurm: Nach Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) in Berlin wurde in Potsdam 2013 noch nicht eine Erkrankung des Menschen mit dem Fuchsbandwurm (Echinococcus multilocularis) gemeldet. In Deutschland sind es bis zum 1. September 54 Fälle. In Potsdam ist dem städtischen Amtstierarzt Guido Schielke zufolge der Fuchsbandwurm 2013 bisher nicht einmal bei einem Rotfuchs festgestellt worden. Auch 2012 sei kein infizierter Fuchs im Potsdamer Stadtgebiet gemeldet worden. Letztmalig sei dies 2010 und 2011 der Fall gewesen, als jeweils ein infizierter Fuchs registriert wurde. Eine Leserin hatte sich mit der Warnung an die PNN gewandt, gerade im Herbst würden sowohl Kinder als auch Füchse wilde Beeren und andere Früchte essen, eine Infizierungsgefahr sei daher denkbar.

Ob die Übertragung von Wurmeiern des Fuchsbandwurmes über Früchte erfolgen könne, ist ungeklärt, so der Amtsarzt. Laut Wikipedia meint der Molekularbiologe und Fuchsbandwurm-Experte Klaus Brehm von der Universität Würzburg: „Dass man sich von Beeren den Fuchsbandwurm holen kann, gehört ins Reich der Legenden. Es ist für keinen einzigen Patienten erwiesen, dass er sich so angesteckt hat.“ Klar empfiehlt Amtsarzt Schielke, Früchte und Gemüse gründlich abzuwaschen. „Abkochen tötet den Erreger sicher ab, während übliche Temperaturen beim Einfrieren wirkungslos sind“, so Schielke. Der Grund: Die Wurmeier sterben erst bei unter minus 80 Grad Celsius.

Allgemein informiert der Potsdamer Amtstierarzt, dass hierzulande der Bandwurm bei zehn bis 15 Prozent der Füchse auftrete, der Durchseuchungsgrad in Süddeutschland dagegen bei 60 bis 70 Prozent liege. Im Nordwesten Brandenburgs treten den gemeldeten Zahlen zufolge vermehrt Fälle auf. Hauptinfektionsquelle beim Menschen sind laut Schielke jedoch Hunde und Katzen, die den Fuchsbandwurm übertragen können. Die Infektion erfolge über intensiven Kontakt mit den Tieren. Händewaschen nach Tierkontakten und vor dem Essen sei wichtig; ebenfalls das regelmäßige Entwurmen der Haustiere. Unbehandelt führt eine Fuchsbandwurm-Infektion beim Menschen zum Tod. Eine chemotherapeutische Behandlung hebt die Überlebensrate nach fünf Jahren auf 90 Prozent. gb

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