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Das war harte Arbeit. VfL-Handballer Robert Weiß brauchte viel Durchsetzungsvermögen gegen die Abwehr der Nachwuchs-Füchse und war bei der knappen Niederlage gegen die Berliner einer der besten in den Potsdamer Reihen.

©  Julius Frick

Sport: Füchse-Jagd ohne Erfolg

Handball-Drittligist VfL Potsdam verliert Derby mit einem Tor und verpatzt damit den Saisonauftakt

Stand:

Eugen Benzel war ziemlich aufgebracht: „Das war doch total unfair“, wetterte der Teammanager der Bundesliga-Volleyballerinnen des SC Potsdam über die finalen Szenen der Handball-Drittliga-Partie zwischen dem VfL Potsdam und den Füchsen. 26:27 (11:15) verloren die Potsdamer das Derby am Freitagabend in der MBS-Arena – auch, weil die Gäste zu Benzels Unmut in der letzten Spielminute geschickt den Ball behaupteten und immer wieder für Unterbrechungen sorgten, sodass sich den Gastgebern keine Chance mehr bot. „Ich bin froh, dass beim Volleyball bis zum letzten Punkt gespielt werden muss und es kein Zeitspiel gibt“, sagte Benzel.

Dass die Jung-Füchse überhaupt in die Verlegenheit kamen, ihren Sieg mit taktischen Spielchen über die Zeit zu retten, lag an einer engagierten Aufholjagd der Potsdamer. Zur Halbzeit lagen sie bereits vier Tore zurück, kurz nach Wiederanpfiff waren es fünf Tore Abstand. Doch legte der VfL nach verschlafener ersten Halbzeit an „Tempo, Willen und Emotionen“ zu, wie Julius Dierberg am Ende des leidenschaftlichen Derbys befand. Vor allem Nils Jürschke zeigte im zweiten Durchgang kämpferische Qualitäten und setzte sich wiederholt beherzt am Kreis durch und war mit sehenswerten Schlagwürfen erfolgreich. Mit seinen vier Toren in der Schlussviertelstunde brachte er die Adler wieder auf Tuchfühlung. Gemeinsam mit Robert Weiß war Jürschke am Abend bester Potsdamer auf der Platte. „In der zweiten Halbzeit sind uns auch einfache Tore gelungen. Da haben wir gemerkt, dass wir noch einmal rankommen können“, sagte Dierberg.

Hingegen fehlte im ersten Durchgang die Ruhe im Angriffsspiel, während die Berliner ihre Chancen konsequent nutzten und dabei sehr variabel agierten: Sowohl vom Kreis, aus der Distanz oder von den Außenpositionen kamen sie erfolgreich zum Abschluss. Diese Effizienz vermisste VfL-Coach Jens Deffke zunächst bei seiner Mannschaft, in der Flkorian Schugardt aufgrund einer Adduktorenverletzung sowie Torhüter Sebastian Schulz wegen eines Infektes fehlten. „Wir sind schwer ins Spiel gekommen, haben uns dann zunehmend Chancen erarbeitet, aber zu selten genutzt und selbst unnötige Tore bekommen“, bilanzierte Deffke. Der weitaus engagiertere Auftritt in der zweiten Halbzeit, „an deren Ende die Füchse keine Lösung mehr hatten“, sei ein wichtiges Signal gewesen. „Doch Punkte gibt es dafür nicht“, sagte Deffke nüchtern.

Nach der Auftaktniederlage in Oranienburg startete der VfL genau wie in der vergangenen Saison mit 0:4 Punkten in die Saison. „Vor einem Jahr hatten wir das Glück, dass wir am dritten Spieltag mit Altlandsberg einen vermeintlich schwächeren Gegner hatten, bei dem wir letztlich auch gewinnen konnten. Diesmal müssen wir nach Schwerin, das ist ungleich schwerer“, sagte Jürschke. Der SV Mecklenburg Schwerin startete mit einem Sieg und einem Remis in die aktuelle Spielzeit. „In Schwerin brauchen wir ein Erfolgserlebnis, damit sich der Schalter im Kopf umlegt“, so Jürschke und bemüht dafür eine besondere Logik: „Das erste Spiel war komplett schlecht, im zweiten war eine Halbzeit gut, also ist es an der Zeit für ein gutes Spiel in Gänze“, sagt Jürschke.

VfL: Göres, M. Frank; Jürschke (7), Weiß (5), Dierberg (5), Piske (3), Schindel (2), Schmidt (2), Subocz (1), Reuter (1), T. Frank, Mellack, Wybranietz (o.E.) Jaques (o.E.)

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