Landeshauptstadt: Fünf Jahre die Männer neuerlich eingefangen
In der Männerfalle wird gefeiert. Fünf Jahre „Männerfang“.
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In der Männerfalle wird gefeiert. Fünf Jahre „Männerfang“. Die Kneipe ist gut gefüllt, obwohl der erste Schwung vom Sonnabend-Frühschoppen schon wieder abgezogen ist, gemeinsam mit der besseren Hälfte, die offenbar auf ein gesittetes Ende gedrungen hat. Gegen Mittag hocken tatsächlich nur noch Männer hinterm Bierchen und lassen sich eine Bratwurst oder ein ausgewachsenes Mittagessen schmecken. Dazu tönt die sächsische Version von „El Condor pasa“ aus dem Lautsprecher: „Der kleine Geier sitzt im Portmonee“ Da die Preise aber überaus moderat sind, kann das Portmonee trotzdem eine Weile durchhalten. Auch die Skatbrüder und -schwestern sind für ihre Sonnabendspielrunden immer bestens gewappnet. Sogar aus dem Käthe-Kollwitz-Heim von gegenüber kommt eine Crew. Es wird gereizt, dass die Schwarte kracht, zu Mittag gegessen und dann geht es ab ins Bett zum Mittagsschläfchen.
Die schon zu DDR-Zeiten berühmte ursprüngliche „Männerfalle“ hatte in den 70er und 80er Jahren an der Gabelung Heinrich-Mann-Allee und Drewitzer- Straße ihren Platz und der Name war Programm. So manchen Feierabend machenden Mann hielt sie vom geraden Nachhauseweg ab. Zur Wende musste sie dann einer Tankstelle weichen. Matthias (Matze) Richter, der am Sonnabend in der Nachfolger-Männerfalle die Bratwürstchen wendete, erinnert sich: „Es handelte sich um eine Bretterbude und ein paar auf Baumstämme montierte Holztische davor.“ Aber das urwüchsige Angebot fehlte bald nicht nur den Waldstädtern. Und so versuchten Jörg Röhl als Kneiper und Richter als Mitfinanzier Kneipe samt Namen 300 Meter entfernt wiederzuerwecken. Das ist ihnen gelungen, die Gäste kommen gern und um die Gemütlichkeit zu erhöhen, greift Matze manchmal zur Gitarre oder Mundharmonika. dif
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