
© A. Klaer
Landeshauptstadt: Fünf neue Fahrradstationen
„Nextbike“ verzeichnete im vergangenen Jahr 6000 Ausleihen / Radstation wohl doch im Hauptbahnhof
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Mit fünf neuen Ausleihstationen ist am Dienstag die Fahrradsaison in der Landeshauptstadt eingeläutet worden. Ab sofort können Einwohner und Besucher der Stadt auch am Hauptbahnhof in der Babelsberger Straße, am Waldstadt-Center in der Heinrich-Mann-Allee, im Humboldtring, an der Filmhochschule „Konrad Wolf“ und an der Tramendhaltestelle Kirschallee ein „PotsdamRad“ leihen oder wieder abstellen. Insgesamt gibt es damit derzeit 23 Stationen, an denen insgesamt 200 Räder stehen, verteilt über die Innenstadt und Babelsberg. Das Prinzip ist einfach: Der Nutzer muss sich einmal registrieren und dabei Adresse und Zahlungsverbindung angeben. Um loszufahren, muss man dann die an den Stationen notierte Telefonnummer anrufen und das Radkennzeichen des gewünschten Rades angeben. Dann bekommt man den Code für das Fahrradschloss.
Ein weiterer Ausbau des Netzes werde vorbereitet, sagte Bernd Kahle, Bereichsleiter Stadt- und Verkehrsentwicklung. Die genauen Standorte stünden aber noch nicht fest. Für den Betreiber der Stationen, die Leipziger Firma „Nextbike“, hat sich das Engagement in Potsdam bereits gelohnt. Im letzten Jahr, dem ersten, das über die volle Saison lief, seien 6000 Ausleihen verzeichnet worden, sagte „Nextbike“-Sprecherin Mareike Rauchhaus. Damit habe man selbst eine Millionenstadt wie Hamburg hinter sich gelassen, dort seien im vergangenen Jahr 5000 Ausleihen registriert worden.
70 Prozent der Nutzer in Potsdam sind laut Rauchhaus auch Einwohner der Stadt, von den restlichen 30 Prozent stammten zehn Prozent aus Berlin. Vor allem Berufspendler nutzten die „Nextbike“-Räder, hieß es. Das sei auch gewollt, erklärte Kahle. Die Fahrradstationen seien eine sinnvolle und umweltfreundliche Ergänzung des Nahverkehrsangebots. Daher habe man alle Stationen an Haltestellen des Verkehrsbetriebs ViP aufgestellt. Das System biete eine Reihe von Vorteilen, so Kahle. Die Fahrräder seien rund um die Uhr verfügbar und könnten an jeder nächstgelegenen Station wieder abgegeben werden. ViP-Abokunden profitieren zusätzlich: Zwei Stunden können sie die Fahrräder kostenlos nutzen und sich diese Zeit auch frei einteilen, weil – und das ist neu – minutengenau abgerechnet wird. Bislang musste die Zeit am Stück abgefahren werden. Geprüft werde derzeit, ob man die Fahrräder auch mit einem elektronischen ViP-Ticket ausleihen kann, sagte ViP-Chef Martin Grießner.
Für Vielfahrer biete man ab diesem Jahr zudem eine „Radcard“ an, sagte Rauchhaus. Ähnlich wie bei der Bahncard bekommen die Kunden Rabatte: Die Tagesausleihe kostet dann nur vier statt acht Euro, eine Stunde kann man für 50 Cent statt einen Euro fahren.
Die „PotsdamRad“-Station am Hauptbahnhof könnte im nächsten Jahr Gesellschaft bekommen: Das Management der Bahnhofspassagen habe ein gutes Angebot unterbreitet, um die lange geplante Fahrradstation in einem Teil der Tiefgarage unterzubringen, sagte Kahle. Den Bau der Station auf der gegenüberliegenden Grünfläche hatte der Bauausschuss wie berichtet abgelehnt. P. Straube
P. Straube
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