Landeshauptstadt: Für Bornim stark gemacht
Bürgerverein lud zum 17. Herbstfest ein – 600 Bornimer kamen / Probleme des Ortsteils diskutiert
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Bornim - Auch zum 17. Bornimer Herbstfest, das damit die längste Bürgerfesttradition in Potdam hat, kamen am Sonnabend wieder mehr als 600 der etwa 2500 Einwohner des Ortsteils. Sie erfreuten sich unter anderem an einem Konzert des Landespolizeiorchesters, Liedern des Bornimer Männerchors Germania und der Chorgemeinschaft Babelsberg 1861, den Sportakrobaten „Delphine“ und dem abendlichen Tanz im Festzelt. Veranstaltet wurde das Fest vom Bürgerverein Bornim 90 e.V.. Zur Finanzierung trugen Unternehmen der Region bei.
Zu den Gästen zählten unter anderem die Vorsitzende der Stadtverordnetenversammlung, Birgit Müller, die Kulturbeigeordnete Gabriele Fischer und die SPD-Landtagsabgeordnete Klara Geywitz – willkommene Gelegenheit für den Vereinsvorsitzenden Klaus Rietz, mit ihnen Probleme der Zusammenarbeit zwischen Stadtverwaltung und Ortsteilbewohnern zu diskutieren. Dazu zählt die geschlossene Diesterweg-Schule, deren leer stehendes Gebäude zum Schandfleck wird. Die Stadt hat noch keine Nutzung gefunden. Gleiches trifft auf das alte Amtshaus als wichtiges Baudenkmal zu. „Wenn wir keine Lösung erreichen, werden wir diese Probleme vor die Stadtverordnetenversammlung bringen“, erklärte Rietz.
Die Hartnäckigkeit des 28-köpfigen Vereins hat für die Bornimer Früchte getragen. So konnten sie die Reinigung der Straßen (außer der B 273) in die eigenen Hände nehmen und müssen nicht mehr die teuren Gebühren zahlen. Allerdings werde die Stadt dieses Modell auf Dauer nur akzeptieren, wenn jeder seinen Anliegerpflichten nachkommt, mahnt Rietz. Als Erfolg wertete er auch, dass die Zahlung der Anliegergebühren für den Ausbau der Florastraße bis zur endgültigen Regelung des Problems ausgesetzt wurde. Hier waren die Bewohner nicht ordnungsgemäß informiert und nicht zu den Planungen befragt worden.
Da das bereits 1935 nach Potsdam eingemeindete Dorf keinen Ortsbeirat hat, übernimmt oft der Bürgerverein dessen Rolle. So setzt er sich derzeit mit Gebührenforderungen für den zentralen Trinkwasseransschluss auseinander. Für einen von der Hauptleitung abgehenden Hausanschluss 2400 bis 2800 Euro zu verlangen, sei doppelt so teuer wie in anderen brandenburgischen Kommunen, macht der Vereinschef geltend. Fast als Schildbürgerstreich könnte man die Tatsache werten, dass der Bau einer zentralen Abwasserleitung in der Hugh-/Herzbergstraße vor den letzten fünf Häusern beendet wurde. Der Bau der etwa 100 Meter langen Reststrecke sei unwirtschaftlich, begründete die Stadt. Doch bei der Leitungsverlegung gehe es in erster Linie um eine Verbesserung der Wohn- und Lebensqualität der Betroffenen, meint Rietz. Dafür werde sich der Bürgerverein weiter stark machen. E. Hoh
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