Landeshauptstadt: Für das gute Gefühl

Jubelnd sitzen die Kinder um Jan Schwittay herum. Der 17 Jahre alte Junge zeigt ihnen am Computer ein Spiel, das Licht aus dem Bildschirm flimmert in ihren Augen. Seit zwei Monaten sind die Freitage für die kleinen Besucher vom Hort „Sonnenland“ anders als früher. Denn seitdem gibt es in dem Flachbau in der Knobelsdorffstraße ein Computerkabinett, das Jan betreut. „Ich zeige den Kindern die Welt der PC-Technik“, sagt der Junge aus Potsdam. Nicht nur Spiele gehören dazu, auch einfache Anwendungen.

Seit Jan sieben Jahre alt ist, beschäftigt er sich mit Computern. Fast ebenso lange arbeitet er als Ehrenamtler. Mit 12 Jahren war er schon für ein ähnliches Computerkabinett in der Kita „Märchenland“ verantwortlich, dass er mit seinem 47 Jahre alten Bekannten Michael Voigt betreute. Das hat Jan geprägt. „Ich möchte anderen Menschen zeigen, dass man sich auch engagieren kann, ohne Geld dafür zu verlangen“, sagt er. Und erklärt, dass er damit auch ein Zeichen in der Gesellschaft setzen will. „Viele Leute denken doch oft: Geld, Geld, Geld“

Jan will anders sein. „Mir reicht das gute Gefühl zu helfen.“ Er sagt viele solcher Sätze, sie klingen ehrlich.. „Es lässt sich auch ohne Geld viel erreichen“, sagt Jan. Und spricht von der inneren Freude, die er empfindet, wenn ein Problem gelöst ist und die Kinder glücklich lachen. Dafür schränkt sich Jan ein, damit die Zeit für das Ehrenamt reicht. „Ich brauche nicht sechs oder sieben Hobbys wie andere in meinem Alter.“ Nebenbei geht er so nur regelmäßig schwimmen. Und ist tagsüber mit seiner Ausbildung als Elektroniker für Energie- und Gebäudetechnik beschäftigt. Das Engagement im Hort „Sonnenland“ wirkt da als Ausgleich: „Ich habe schon immer gern mit Kindern zu tun gehabt.“ Henri Kramer

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