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Landeshauptstadt: Für das Jagdschloss auf Sponsorenjagd

Der Förderverein eröffnete die neue Saison – mit einem neuen, alten Problem

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Am Stern - Als der Vorsitzende des Fördervereins Jagdschloss Stern-Parforceheide e.V., Gerhard Kümmel, bei der siebten Saisoneröffnung am letzten Sonntag das Mikrofon in die Hand nahm, blickte er nur kurz auf seine zweiseitige Rede. „Das Wetter ist heute viel zu gut, um sie mit langen Reden zu langweilen“, sagte der 66-Jährige lachend und steckte die Seiten schnell in seine Jackentasche.

Dabei sind die bisherigen Leistungen des Vereins alles andere als langweilig. Seit der Wiedereröffnung des Jagdschlosses vor drei Jahren haben bereits über 3400 Besucher das kulturelle Kleinod am Stern besichtigt. Und auch die jährlichen Sommerfeste und traditionellen Schleppjagden erfreuen sich großer Beliebtheit. Zu Beginn der neuen Saison kann der geschichtsinteressierte Besucher zum ersten Mal eine Bilderausstellung über den Bauherrn des Schlosses, Friedrich Wilhelm I., betrachten. Auch der Vorplatz wurde mit städtischen Fördergeldern komplett saniert und lädt nun wieder zum Flanieren ein. Doch immer noch hat der Förderverein vor allem ein Problem: die Finanzierung der noch ausstehenden ehrgeizigen Projekte. Mit Hilfe der Stiftung Preußischer Schlösser und Gärten möchte der Verein sämtliche zerfallenen und zerstörten Gebäude „Am Stern“ wieder aufbauen. So soll das bröckelnde Kastellanhaus, Potsdams ehemalig älteste Gaststätte, wieder seinem ursprünglichen Zweck zugeführt werden. Und der alte historische Backofen soll sich nicht länger unter blauer Abdeckfolie verstecken müssen. „Es wäre schön, wenn wir auf unseren Sommerfesten für unsere Gäste frisches Brot auf altertümliche Art und Weise backen könnten“, sagte Kümmel. „Doch nachdem wir ihn nun ausgegraben haben, fehlt uns nun das Geld für die Sanierung.“ Auch die Ställe unweit des Ofens warten auf ihre Renovierung. Bis Sponsoren gefunden sind, möchte der Förderverein noch vielen das kleine Schloss näher bringen. In diesem Jahr sollen erstmalig Kinderführungen angeboten werden – auch die jungen Besucher sollen in die fast 300-jährige Geschichte der alten Jagd-Residenz entführt werden. Martin Gätke

Martin Gätke

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